Garenfeld. Die Hagener Erschließungs-und Entwicklungsgesellschaft (HEG) hat mit der Erschließung des Wohngebietes Gräweken in Garenfeld begonnen. Dort entstehen 40 Baugrundstücke. Das Projekt ist nicht unumstritten. Eine Erbengemeinschaft hatte lange vergeblich versucht, das Bauland zu vermarkten.
Die HEG erwarb schließlich das gut 21 000 Quadratmeter große Areal für 1,5 Millionen Euro. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund vier Millionen Euro. Derzeit werden Kanäle verlegt, danach wird das Areal verkehrlich erschlossen und ein Kinderspielplatz entsteht. Um letztlich eine schwarze Null zu schreiben, muss tatsächlich das gesamte Bauland an den Mann gebracht werden, bestätigt Hans-Joachim Bihs, Geschäftsführer der HEG.
Bihs ist freilich zuversichtlich, dass das gestemmt werden kann. Ein Viertel der Grundstücke sei bereits verkauft oder vorgemerkt. „Wir kommen derzeit mit den Notarverträgen nicht nach”, betont er. Sollten sämtliche Grundstücke verkauft und bebaut werden, entspreche das einem geschätzten Auftragsvolumen in Höhe von rund zwölf Millionen Euro für die Bauwirtschaft. Im September dieses Jahres kann mit dem Hausbau begonnen werden.
Viele Freiheiten sollen Bauherren locken
Es ist das erste Bauvorhaben der HEG, das auf selbst erworbenem Grund durchgeführt wird. Die HEG setzt darauf, dass Interessenten für ein Grundstück im Wohngebiet Gräweken in kein Korsett gezwängt werden. Grundstücksgröße oder Art der Bebauung können weitgehend frei gewählt werden. Mit dem Slogan „Vom kleinen Einfamilienhaus bis zur großen Villa” wirbt die Gesellschaft um potenzielle Käufer. Der Kaufpreis liegt zwischen 180 und 240 Euro pro Quadratmeter. Bei der Vermarktung der Grundstücke wird seit kurzem mit dem Immobilienzentrum der Sparkasse kooperiert. Die HEG hofft durch diese Partnerschaft, den Kreis potenzieller Käufer zu erweitern.
Kritiker des Projektes verweisen auf Risiken und warnen vor einem fianziellen Desaster für den Gebührenzahler. Denn sollten sich die Anfangserfolge bei der Vermarktung nicht fortsetzen lassen und die HEG auf einigen Grundstücken sitzen bleiben, würde das Projekt Gräweken zum Minusgeschäft.