Hagen. .

Bereits seit mehreren Wochen führen die Rauschgiftsachbearbeiter des Polizeipräsidiums Hagen intensivste Ermittlungen gegen eine mehrköpfige Tätergruppierung, die Amphetamin, in Abnehmerkreisen „Pep“ oder „Speed“ genannt, und Marihuana in großem Stil an unzählige Abnehmer verkaufte.

In den frühen Morgenstunden des vergangenen Donnerstag, 9. Dezember, wurden im Hagener Stadtgebiet insgesamt vier Mitglieder der Bande festgenommen. Gegen drei von ihnen, die 23-jährige Chefin, einen 19-Jährigen und einen 35-Jährigen, alle wohnhaft in Hagen, wurde bereits im Vorfeld ein Haftbefehl erwirkt. Eine weitere Mittäterin im Alter von 25 Jahren wurde vorläufig festgenommen.

Drogen und Beweismaterial sichergestellt

Im Zusammenhang mit der Festnahme der vier vorgenannten Personen, durchsuchten die Ermittler der Hagener Kripo auch die Wohnungen und Fahrzeuge der Gruppierung mit Hilfe von zwei Rauschgiftspürhunden. Dabei gelang es den Beamten umfangreiches Beweismaterial sicherzustellen. Insgesamt fanden sie im Rahmen ihrer Ermittlungen und des Großeinsatzes am vergangenen Donnerstag 3,5 kg Amphetamin und ca. 0,5 kg Marihuana im Straßenverkaufswert von mindestens 40.000 EUR.

Nachdem die „Chefin“ die illegalen Drogengeschäfte im November 2009 nahtlos von ihrem ebenfalls 23-jährigen Lebensgefährten übernommen hatte, weil dieser seit nunmehr einem Jahr eine mehrjährige Haftstrafe ebenfalls wegen diverser Drogendelikte verbüßt, betrieb sie den schwunghaften Handel mit Akribie in seinem Sinne weiter.

Bandenmitglieder dem Haftrichter vorgeführt

Bereits Mitte November diesen Jahres wurde ein 30-jähriger Hagener, der als Handlanger der jungen Frau für den Straßenhandel zuständig war, festgenommen. In der Wohnung, in der er unangemeldet lebte und untergetaucht war, wurde ein Großteil der sichergestellten Drogen sowie umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Damit und mit ihrer akribischen Ermittlungsarbeit verhinderten die Drogenfahnder der Hagener Polizei, dass diese nicht unerheblichen Mengen illegaler Substanzen in die Hände von Abhängigen gelangten. Die festgenommenen Bandenmitglieder wurden, mit Ausnahme der 25-Jährigen „Vertrauten“ der Chefin, dem Haftrichter vorgeführt.

In Untersuchungshaft

Der 35-Jähriger, der damit rechnen musste, dass mehrjährige Bewährungsstrafen gegen ihn widerrufen werden, machte im Rahmen seiner polizeilichen Vernehmung umfangreiche Angaben zu den illegalen Geschäften. Dadurch konnten nach der Festnahmeaktion noch einmal 0,5 kg Amphetamin sichergestellt werden, die die Haupttäterin in einer weiteren Wohnung versteckt hatte, die sie unter falschem Namen angemietet hatte.

Auf Grund seiner geständigen umfangreichen Aussagen wurde der 35-Jährige vom Haftrichter verschont, so dass er das Weihnachtsfest in Freiheit verbringen kann. Gegen die „Chefin“ des Ringes und ihren 19-jähriger Handlanger, mit dem sie unter einem Dach lebte, verkündete der Haftrichter entsprechende Haftbefehle. Beide mussten den Weg in die Untersuchungshaft antreten. Die Ermittlungen dauern an.