Hagen. .

Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Um auch künftig allen Kindern der Übermittagsbetreuung eine warme Mahlzeit zu ermöglichen, hat sich die evangelische Jugend im Kirchenkreis Hagen für ihren Kindertafel-Kalender 2011 etwas Spezielles einfallen lassen: Viele Fotos wurden an ungewöhnlichen Orten aufgenommen worden.

Mal isst Superintendent Bernd Becker mit Kindern auf dem Dach des Kirchenkreis-Gebäudes Pizza, mal lädt OB Jörg Dehm Mädchen und Jungen zum Verzehr einer Wassermelone ins Rathaus ein. Eines aber haben alle Bilder gemeinsam: ein rot-weiß kariertes Tischtuch zieht sich als Motiv wie ein roter Faden durchs ganze Jahr.

An 30 Schulen in Hagen, Herdecke, Breckerfeld und Wetter bietet die evangelische Jugend eine Übermittagsbetreuung mit Mittagessen, Hausaufgabenunterstützung und Freizeit-Angeboten an. Insgesamt 1476 Kinder kommen so täglich in den Genuss einer warmen Mahlzeit; beim Großteil von ihnen bezahlen die Eltern zwischen 2,50 und 2,70 Euro. Doch das können sich eben nicht alle Familien leisten – und hier springt die Kindertafel ein. „263 Mädchen und Jungen werden täglich mit 1,50 bis 1,70 Euro unterstützt“, erklärt Frank Fischer, Leiter der Evangelischen Jugend, „hinzu kommt bei diesen benachteiligten Kindern ein Euro Eigenanteil der Eltern“. Und diese Unterstützung soll es laut Fischer auch künftig geben – obwohl die Politik noch keine Lösung für alle benachteiligten Kinder geschaffen habe: „Wir lassen niemanden im Regen stehen.“

Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, benötigt die Kindertafel vor allem eines: Spenden. Zwischen 50 000 und 70 000 Euro sind jährlich vonnöten, doch diese Summe ist noch längst nicht erreicht. Deshalb spielt der Erlös aus dem Kalenderverkauf einmal mehr eine gewichtige Rolle in den Planungen. Ab einer Spende von 5 Euro ist der Hochglanz-Wandschmuck zu haben; wer mehr geben möchte, kann das gerne tun. Und ein Grundstock ist bereits gelegt. Trotz des Sturms und winterlicher Temperaturen boten zwölf Mitarbeiter im freiwilligen sozialen Jahr den Kalender am vergangenen Samstag in der Fußgängerzone an und nahmen 477 Euro ein.