Hagen.

An einem „Konzept 2019“ will die Freiwilligenzentrale künftig ihre Arbeit ausrichten. Das ist auch dem dem Sparpaket des OBs geschuldet. Denn das Haushaltssicherungskonzept von Jörg Dehm (CDU) trifft die Organisation. Direkt und indirekt.

Mit 17 500 Euro unterstützt die Stadt die Arbeit der Freiwilligenzentrale bislang. Geld, das nun dem Rotstift zum Opfer fallen soll. Weil es sich dabei um eine „freiwillige Leistung“ handelt. Und da auch andere „freiwillige Leistungen“ gestrichen werden, steigt parallel die Arbeit bei der Freiwilligenzentrale. Da, wo die Stadt sich zurückzieht, sind künftig immer öfter Bürger gefordert. Initiativen, die Beratung und Unterstützung brauchen, damit sie wirken können und damit gerade in der Entstehung Fehler verhindert werden.

Ob mit oder ohne Zuschuss: Die Freiwilligenzentrale bleibt breit aufgestellt

Ganz gleich ob der Rat den Zuschuss - wie von der Verwaltungsspitze vorgeschlagen - streicht oder nicht: Die Freiwilligenzentrale bleibt breit aufgestellt. Ein Trägerverein, in dem sich alle freien Wohlfahrtsverbände engagieren, steht hinter der Freiwilligenzentrale, so dass die Kappung des Zuschusses ihre Existenz nicht gefährdet. Gleichwohl macht CDU-Ratsfrau Melanie Purps, Vorsitzende des Trägervereins, deutlich: „Es wäre dumm von der Stadt, sich ins eigene Fleisch zu schneiden.“ Denn würde man jede ehrenamtliche Arbeitsstunde, die in Hagen im Jahr geleistet wird, nur mit fünf Euro entlohnen, kämen 84 Millionen Euro zusammen. Rund ein Drittel aller Hagener engagiert sich ehrenamtlich.

Dass der Beratungsbedarf nicht nur angesichts dieser Zahlen steigt, steht für die Verantwortlichen außer Frage. Auch deshalb wollen sie die Freiwilligenzentrale gut aufstellen. „Bereits in den letzten Jahren ist aus einer reinen Beratungsagentur eine Projektentwicklungsagentur entstanden“, sagt Stephanie Krause von der Freiwilligenzentrale, „wir wollen künftig Initiativen beraten, um ihre Nachhaltigkeit zu sichern.“

Kontakte zur Wirtschaft geknüpft

Erweitert werden soll deshalb der Beirat der Freiwilligenzentrale. Und zwar vor allem um Menschen, die sich im Wirtschaftsleben auskennen. „Die Freiwilligenzentrale will so auch ihr eigenes Wissen erweitern“, sagt Melanie Purps, „Dinge wie Buchhaltung oder Vereinsrecht werden für Vereine an Bedeutung gewinnen.“

Auch Kirchengemeinden sollen davon künftig profitieren. Ihnen will die Freiwilligenzentrale ein Partner sein. „Einerseits um ehrenamtliches Engagement effektiv zu organisieren, andererseits auch in finanziellen Fragen“, so Melanie Purps.

Kontakte zur Hagener Wirtschaft hat die Freiwilligenzentrale geknüpft. Um Kompetenz zu gewinnen, aber auch um die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit deutlich zu machen. „Auch ein Unternehmen profitiert davon, dass sich seine Mitarbeiter engagieren“, so Melanie Purps.