Hagen.

Die Hagener Sparkasse wird ihre 18 Putzfrauen ab Mai 2011 nicht mehr als Angestellte beschäftigen, sondern ihre Immobilien von einer Reinigungsfirma säubern lassen. Die Sparkasse möchte so „Kosten sparen“.

Vorstand Klaus Oberliesen erklärte, dies geschehe, „um Kosten zu sparen“. Keiner der Frauen werde gekündigt, jede von ihnen habe die Möglichkeit, in die Reinigungsfirma zu wechseln: „Darauf haben wir auch großen Wert gelegt.“ Die Auslagerung geschehe im Rahmen des laufendes Geschäfts und müsse nicht vom Verwaltungsrat abgesegnet werden.

Aufgrund ihrer langen Betriebszugehörigkeit verdienten einige der Frauen bei der Sparkasse 12 Euro pro Stunde. Ein Wechsel des Arbeitgebers wäre mit einem massiven Einnahmeverlust verbunden. Nach Auskunft von Conni Hintz, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi, zahle die Reinigungsfirma bis zu 5 Euro pro Stunde weniger als bisher. Deshalb würden auch nur wenige der Betroffenen von dem Angebot der ­Weiterbeschäftigung im Dienste der Fremdfirma Gebrauch machen. Die meisten der Frauen zögen eine Abfindung vor und wollten sich einen neuen Job suchen.

Neue berufliche Perspektiven

Mit Sprachkursen und Weiterbildungsmaßnahmen wollen Gewerkschaft und Arbeitsagentur den Frauen neue berufliche Perspektiven bieten. Bei ihren Gesprächen mit den Frauen habe sie erfahren, dass diese zwar erhebliche Sorgen hätten, den Umbruch aber auch als Chance zu einem Neubeginn sehen würden, so Conni Hintz. Die Frauen seien zumeist mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen und ohne schulische und berufliche Ausbildung geblieben.

Auch die bei der Gebäudewirtschaft Hagen (GWH) beschäftigten 330 Reinigungskräfte haben mehrheitlich einen ausländischen Pass oder einen Migrationshintergrund. Ihre Bezahlung erfolgt nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, der Stundenlohn richtet sich unter anderem nach Betriebszugehörigkeit und Lebensalter. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, liege der Stundenlohn in allen Fällen über dem gesetzlichen Mindestlohn von derzeit 8,40 Euro. Zudem gebe es ­derzeit keine Pläne zum Abbau oder zur Privatisierung der Gebäudereinigung.