Wehringhausen. Allein der Ort lockt: eine Industriehalle hoch, alt, unter der Decke hängt ein Lastenkran, an den Seiten umlaufen Galerien den Raum. Dort treffen sich für einen Abend und ein Experiment Künstler.
Sie werden aus der Halle, in der alltags jemand eine Werkstatt betreibt, einen kombinierten Kunst- und Konzertsaal machen.
Im Rahmen der „Jazzlines Südwestfalen“, an die fünf Städte angeschlossen sind, geht Hagen noch relativ unentdeckte Wege in der freien Szene. „Wir haben das alle bisher noch nicht gemacht“, spricht die Musikerin Steffi Heine für die anderen Beteiligten. Was sie noch nicht gemacht haben: Bilder nach Noten zu malen, Installationen auf Töne hin zu gestalten – und umgekehrt. Es soll sich ein Dialog entspinnen. Der Cellist reagiert auf das still vor sich hin tröpfelnde Objekt, nebenan tönen blecherne Maschinen. Gitarre, Schlagzeug oder Kontrabass fallen ein.
„Off Spaces“ nennen die Initiatorinnen Steffi Heine und Heike Demleitner, Künstlerin aus der Kooperative K in Haspe, das Projekt. Seit Monaten arbeitet ein Kreis in Zweier- oder Dreierkonstellationen, darunter Heike Demleitner, Christine Laprell, Peter Blindert, Christoph Holtermann, Kirsten Hoppe, Martin Verborg, Steffi Heine, Ludger Schmitt, Leon Duniec, Dominik Hahn, Elke Ortmann, Andreas Teschner. . . Die freie Kunstszene ist mächtig in Bewegung – und will es bleiben.
„Ich arbeite sonst sehr kon-trolliert“, beschreibt Heike Demleitner den Arbeitsprozess, „aber hier bleibt mir nichts anderes übrig, als zu improvisieren.“ Demleitner wird am kommenden Samstag, 2. Oktober, ein Bild in 3D entstehen lassen. Daneben werden bereits fertige Werke hängen – etwa Christine Laprells ,Antworten’ auf Steffi Heines Kinderlieder, politische Balladen und französische Chansons.
Am Ende des Abends ist eine Session versprochen.