Wehringhausen. .
Ein Mal im Jahr trifft sich die geballte Erfahrung der Freiwilligen Feuerwehr zu einem zwanglosen Abend. So wie am vergangenen Freitag. Da trafen sich die ehemaligen Löschgruppenführer in den stillgelegten Räumlichkeiten an der Lange Straße. „Die Idee dazu hatten vor vier Jahren Heinz-Werner Hoffmann und Klaus-Peter Siewert“, erinnert sich Josef Pelta.
An den Abenden schwelgen die Feuerwehr-Veteranen in den gemeinsamen Erinnerungen. Die drehen sich jedoch mehr um die „Kameradschaft und die Strukturen“ als um die eigentlichen Einsätze. „In den vergangenen zehn bis 15 Jahren hat sich die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr mehr und mehr in Richtung technischer Hilfe und sonstiger Zusatzaufgaben entwickelt. Früher ging es hauptsächlich ums Löschen“, sagt Pelta. Diese Neustrukturierung macht sich auch in der Ausbildung bemerkbar. „Die Jungs heute sind top ausgebildet, da gibt es nichts“, lobt Friedrich Schaumann. „Allerdings liegen auch Welten zwischen der heutigen Ausrüstung und der damaligen.“ Neid schwingt da keineswegs mit. Vielmehr ein wenig Stolz. „Wir haben 1988 das Gerätehaus-Konzept, das jetzt umgesetzt wird, mitbeschlosen“, betont Schaumann. „Das Fahrzeugkonzept ist sogar schon komplett umgesetzt.“
Auch wenn die ehemaligen Löschgruppenführer aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind, sind sie in ihren Einheiten zumeist noch im Hintergrund tätig. Allerdings geht es da meist um Jubiläen, Feiern, Festschriften oder natürlich Abstimmungen. „Das ist aber auch ganz normal, denn die neuen wollen sich natürlich selbst profilieren und ihre Ideen durchsetzen“, meint Pelta. „Zu uns Alten kommen die nur, wenn sie nicht mehr weiterwissen.“
Eines wissen die „Freiwilligen“ im Unruhestand allerdings ganz genau. „Ohne Freiwillige Feuerwehr geht es nicht.“ Das ist für Friedrich Schaumann sonnenklar. Aus dieser Tatsache leiten die Löschgruppen ein ganz besonderes Selbstbewusstsein ab. „Was wir nicht wollen, wollen wir nicht“, stellt Klaus-Peter Siewert, mit 60 Jahren das „Küken“ unter den ehemaligen Löschgruppenführern, klar. „Früher waren die Dienstbesprechungen in so mancher Diskussion recht hart, aber beim Bier danach war alles wieder vergessen“, ergänzt der Wehringhauser.
Am Freitag gesellte sich auch Horst Wisotzki, Chef der Berufsfeuerwehr, zu der illustren Gruppe. In 15 Monaten geht er selbst in Ruhestand. „Dann kann er nur noch zu uns kommen, wenn wir das wollen und ihn einladen“, sagt Siewert mit einem deutlichen Augenzwinkern.