Wehringhausen. .

Die jüngste Runde der Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie wurde nach fünfstündiger Diskussion ohne Angebot der Arbeitgeber vertagt. Das bedeutet im Umkehrschluss: Warnstreik.

So trat am Donnerstag, 23. September, die Belegschaft der Deutschen Edelstahlwerke in Wehringhausen in den Warnstreik, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Neben sechs Prozent mehr Lohn für zwölf Monate, möchten die Stahlarbeiter vor allem faire Verhältnisse in der Leiharbeit.

Diese dürfe nicht missbraucht werden, um einen dauerhaften Niedriglohnsektor in den Betrieben zu etablieren. Deshalb, so die Sicht der zuständigen IG Metall, müssen Beschäftigte in Leiharbeit so bezahlt werden, wie die Stammbelegschaft. Das sei zwar in der Stahlindustrie bereits vielerorts betriebsintern geregelt, Ziel ist es aber, dieses Grundsatz im Flächentarifvertrag zu verankern.

Die Stahlwerker sehen sich da durchaus als Vorreiter. „Wenn wir es in der Stahlindustrie nicht schaffen, Leiharbeit auf gesunde Füße zu stellen, wird es deutschlandweit eine Wellenbewegung geben. Und zwar keine positive“, rief Betriebsrat Jens Mütze der Belegschaft zu. Ferne gehe es um Fairness für Ältere und Jobsicherung für die Jüngeren.