Hagen. .

Die Woche der bitteren Spar-Wahrheiten ist eingeläutet: Am Donnerstag, 16. September, wird das 90-Millionen-Euro-Paket offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die ganz großen Überraschungen dürften dabei ausbleiben. Allerdings wurden bereits im Vorfeld einige Details bekannt, die in den nächsten Wochen für reichlich Diskussionsstoff sorgen dürften. So wird bei den Kürzungen der freiwilligen Leistungen vor allem der Kulturbereich harte Einschnitte zu spüren bekommen. Im Gegensatz zur Zukunftskommission, die ein Einsparpotenzial von 2,5 Millionen Euro ausmachte, sieht das Sparpaket hier jetzt mehr als vier Millionen Euro vor. Dazu gehört auch, dass das Theater – sollten keine zusätzlichen Landesmittel fließen – wie im Actori-Gutachten (Variante B) vorgesehen bis auf den Schauspielbereich weitgehend zerschlagen wird. Auch die Schließung der Büchereien in Haspe und Hohenlimburg steht im Raum. Ebenso massive Kürzungen bei der Volkshochschule sowie die Schließung des gesamten Erwachsenenbereichs bei der Musikschule.

Jugendzentren und Begegnungsstätten stehen vor dem Aus

Eine besonders starke Rolle soll künftig der HVG zukommen, die mit dem Controlling-Experten Christoph Köther an der Spitze entsprechende Serviceaufgaben für die Stadt mitübernehmen soll. Andere städtische Töchter wie Sparkasse und Enervie sollen hingegen Renditen von 10 bzw. 6,5 Millionen Euro über der Stadt ausschütten.

Aber auch weitere Kürzungen stehen konkret im Raum: So sollen zwei Hagener Jugendzentren sowie zwei Begegnungsstätten dem Rotstift zum Opfer fallen. Das Schulnetz soll – mal abgesehen von einer pauschalen Sachkostenreduzierung von zehn Prozent – endgültig dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. 30 bis 40 Kinderspielplätze werden aus dem Stadtbild verschwinden, und die Hagener Eltern müssen damit rechnen, dass sie im Kindergarten künftig auch für Geschwisterkinder zur Kasse gebeten werden. Ähnlich sämtliche Hagener Sportler: Sie werden über die Mitgliedsbeiträge des Vereins eine Sportstättennutzungsgebühr zahlen müssen. Obendrein stehen Gewerbe- und Grundsteuererhöhungen ins Haus, und auch die Oberflächenentwässerungsgebühren sollen angehoben werden.