Hagen. .

Die Volmestadt als roter Fleck: auf der Karte der Unwetterzentrale NRW - Starkregen sorgte seit Dienstagmorgen dafür, dass die Sirenen heulten, Straßen und Keller vor allem im Lennetal und Hohenlimburg überflutet waren. Feuerwehr, Polizei und Stadtentwässerung waren seit 6 Uhr am Dienstagmorgen im Dauereinsatz.

Flatterband sperrte die Durchfahrt für die Autos zur Ruhrtalstraße Richtung Schwerte. Denn die Feuerwehr brauchte den Platz, um die Campingwagen entlang der Ruhr vor dem Ertrinken zu retten. Zusätzlich zu dem Wasser aus der Ruhr kam das Wasser aus Garenfeld runter.

Ein paar hundert Meter weiter, bei Haus Gosmann, hoben die Pkw-Fahrer die Sperrung mittels rot-weißem Plastikband selbst auf. Dabei war die Straße mit Schlamm und Steinen überschwemmt, ein Rinnsal bahnte sich den Weg zum nächsten Gully. Vergeblich, denn die Gullys sind verstopft, das Wasser kann nicht ablaufen und schießt über die Straße. Bernd Gosmann, Besitzer des Hauses Gosmann, kennt das schon. Mit seinem weißblauen Regenschirm steht er vor seinem Haus und sagt: „Einmal im Jahr haben wir das hier.“ Das Wasser komme quasi vom Berchumer Berg und könne nicht in den Graben ablaufen. „Der wird nicht freigehalten von Ästen und Laub“, meint Gosmann, der vor Ort wohnt und 46 Jahre das gleichnamige Restaurant geführt hat.

Schuld ist auch der Regen, der mit über 70 Litern auf einen Quadratmeter niederprasselte. An der Tiefendorfer Straße spülte er eine einspurige Autobrücke in der Nähe des Golfplatzes weg. Ein Auto mussten Feuerwehrmänner aus einer Mulde am Garenfelder Weg bergen. Es war abgesoffen, weil der Fahrer eine Abkürzung nehmen wollte.

Überhaupt war die Feuerwehr unermüdlich im Einsatz. 73 Mal rückten die Blaumänner bis 17 Uhr aus - komplettiert von den 150 Freiwilligen, um vor allem Keller freizupumpen. Darüber hinaus regnete es in die neue Ischelandhalle. „Im Keller stand das Wasser 20 Zentimeter hoch“, berichtet Martin Gust, Leitstellenleiter der Feuerwehrhauptwache. Was harmlos klingt, heißt: Der Parkettboden der Halle ist erheblichst in Mitleidenschaft gezogen. Der Regen war übers Dach eingebrochen, die Schadenshöhe konnte Stadtsprecher Thomas Bleicher Mittwochnachmittag noch nicht beziffern. Zusätzlich war die Zufahrt zur Halle gesperrt, da die Straße ebenfalls unter Wasser stand.

An betroffenen Schulen nahmen Hausmeister den Mopp schnell zur Hand - und konnten so das Schlimmste verhindern. Der Kindergarten Poststraße nahm trotz Wassereinbruch Mittwochmorgen den Betrieb wieder auf.

Auch wenn der Schwerpunkt der Einsätze in Hohenlimburg lag, waren auch zahlreiche Schulen im restlichen Stadtgebiet betroffen: Henry-van-de-Velde-, Heinemann-, Goethe-, Vincke- und Cuno-Schule.

Dazu waren die Bühne des Theaters, die Karl-Adam-Halle, die Kipperhalle, die Turnhalle Berchum und das Krematorium betroffen.

Bisher gelten alle Schäden als reparabel.