Fabelhaft. Phänomenal. Das sind die ersten Gedanken die einem durch den Kopf schweben sobald sich der Vorhang schließt und das Stück beendet ist. Wenn man überhaupt denken kann, denn die zurzeit im Hagener Theater aufgeführte Oper „La Traviata“ lässt das eisigste Herz zerfließen.
Nicht nur Verdis unglaublich schöne und emotionale Musik berührt, auch die tragische und dennoch wundervolle Geschichte um die Mätresse Violetta Valéry und den jungen Ehrenmann Alfredo Germont. Die Beiden verlieben sich unsterblich ineinander, doch Alfredos Vater verlangt von der Mätresse, sich von ihrem Geliebten zu trennen. Nach Begegnungen der Eifersucht und Sehnsucht finden die Liebenden wieder zueinander, jedoch liegt Violetta gerade im Sterben und das Paar wird endgültig durch den tragischen Tod getrennt.
Aber dieses Stück wäre kein solch großer Erfolg ohne seine fantastischen Darsteller und der hervorragenden Inszenierung. Alles passt perfekt zueinander: Bühnenbild, Kostüme, die Geschichte, die Darsteller und natürlich das Herz der Oper, die Musik.
Doch bei all diesen grandiosen Eindrücken, sind es zwei Personen, die besonders hervorragen: Dominik Wortig in der Rolle des Alfredo und Stefania Dovhan in der Rolle der Violetta. Gesanglich wie auch schauspielerisch, eine Leistung ohne Gleichen!
Der Tenor Dominik Wortig berührt mit seiner Stimme jedes Herz und überbringt genau die Emotionen, die der Komponist mit seiner Musik ausdrücken wollte. Er macht aus jedem Stück indem er mitwirkt ein Muss für Musikliebhaber und Menschen die sich ganz und gar den Gefühlen hingeben möchten, die dieser Mann so wundervoll vertont.
Und die Sopranistin Stefania Dovhan schmückt jede ihrer Rollen mit einer Leidenschaft und Liebe, die ihres Gleichen sucht. Sie macht jede Arie zu einem Genuss.
Wenn nun Beide zusammen singen, entsteht eine Fusion von perfektem Gesang mit sehr gutem Ausdruck, perfekter Balance und einfach wunderschöner Musik. Bei den A-Capella-Passagen ihrer Duette, ihren gekonnt gesetzten Akzenten und natürlich bei dem dramatischen, hoch emotionalen Finale stehen einem Tränen in den Augen.