Hagen. .

Erneut wurde am Bahnhof ein Mann verprügelt. Anders als im Februar, als der 33-jährige Thorsten Schmitz nachts auf dem Bahnsteig krankenhausreif geprügelt worden war, geschah die Tat diesmal am hellichten Tage.

Und vor zahlreichen Augenzeugen.

Es war Freitagabend gegen 18.35 Uhr, als ein 17-jähriger Hagener in einer S-Bahn Streit mit einem weiteren Fahrgast (39) begann. Als die Bahn in den um diese Zeit stark frequentierten Hauptbahnhof einlief, stieg der Mann aus, um dem aggressiven Jugendlichen zu entkommen und die Auseinandersetzung nicht eskalieren zu lassen. Vergebens. Der Jugendliche, der unter Alkoholeinfluss stand, folgte dem Mann und schlug ihm noch auf dem Bahnsteig mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Abermals versuchte das Opfer zu flüchten, wurde aber von dem aggressiven Schläger immer wieder eingeholt. Neben den Fausthieben setzte es nun auch Tritte.

Ein Mann und eine Frau versuchten dem Opfer zu helfen und den Täter an weiteren Übergriffen zu hindern, doch scheiterten die Bemühungen dieser beiden mutigen Menschen an der, so die Polizei, „äußerst extremen Brutalität“ des jugendlichen Rohlings, der den Mann weiterhin mit Schlägen und Tritten traktierte. Schließlich ließ er von seinem Opfer ab und flüchtete mit einem Kumpan (18) in einen wartenden Regionalzug.

Polizisten wurden beleidigt

In der Zwischenzeit hatten mehreren Zeugen die Polizei alarmiert. Noch bevor der Zug den Bahnhof verließ, war ein Streifenwagen zur Stelle. Die Beamten holten den Schläger und dessen Freund aus dem Abteil und stellten sie zur Rede. Nun prasselte eine Flut von Schimpfworten auf die Beamten ein. „Der 17-Jährige hat die Kollegen massiv und lauthals beleidigt“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Hiemer. Als er schließlich eine drohende Haltung einnahm und auch sein Kumpan ausfällig wurde, machten die Polizisten kurzen Prozess, überwältigten und fesselten die beiden alkoholisierten Männer und brachten sie zur Wache. Erst als die Wirkung des Alkohols nachließ, wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.

Prellungen, Schürf- und Platzwunden

Das Opfer, der 39-jährige Mann aus Hagen, erlitt am ganzen Körper zahlreiche Prellungen, Schürf- und Platzwunden. Er war jedoch in der Lage, allein zum Arzt zu gehen. Es war wohl Glück oder Zufall, dass er nicht weitaus schwerer verletzt wurde.