Breckerfeld. .

Die Evangelisch–Lutherische Kirchengemeinde Zurstraße und die Evangelische Kirchengemeinde Breckerfeld bereiten ihre Fusion vor. Nach dem Weggang von Pfarrer Gerd Heil betreut schon jetzt Pfarrer Gunter Urban aus Breckerfeld die Gemeindeglieder in Zur­straße.

Beide Presbyterien haben angekündigt, bis Ende 2011 die Vereinigung möglich zu machen, damit bei der nächsten Presbyterwahl Anfang 2012 ein neues Presbyterium für die das gesamte Stadtgebiet umfassende Kirchengemeinde gewählt werden kann.

Neben Fragen der zukünftigen Gemeindeorganisation gilt es bis dahin weitere Probleme zu lösen. Zwei Bereiche interessieren die Öffentlichkeit: Zum ersten sind beide Gemeinden bestrebt, den jetzt noch von der Einrichtung Bethel vor Ort betriebenen Kindergarten Waldbauer zu erhalten. Nach Informationen unserer Zeitung soll die neue „Großgemeinde“ die Trägerschaft übernehmen.

Zukunft des Friedhofs in Zurstraße ungeklärt

Unklar ist noch die Zukunft des Friedhofes in Zurstraße. Ursprünglich wurden in Waldbauer die Verstorbenen auf dem „Kirchhof“ rund um die Dorfkirche bestattet. Als dort kein Platz mehr war, wurde der Friedhof in Trägerschaft der Zurstraßer Kirchengemeinde im Jahr 1862 an den heutigen Standort verlegt, nachdem im Jahr zuvor dort ein passendes Grundstück gekauft worden war.

Vergrößert wurde die Begräbnisstätte durch Grundstückskäufe in den Jahren1886 und 1910. Bis 1967 fanden die Trauerfeiern bei Beerdigungen in der Kirche statt. Durch viel Eigenarbeit ermöglichte der Bau der Andachtshalle ab 1967 die Trauerfeiern auf dem Friedhof. Weil der kleine Ort wuchs, wurde die Halle im Jahr 1994 wieder mit Hilfe der in Zur­straße typischen „Muskelhypothek“ der Gemeindemitglieder auf die heutige Größe erweitert. Die jetzige Kirchengemeinde betreibt den Friedhof in eigener Regie. Die Verwaltungsarbeiten erledigt das eigene Gemeindebüro. Einen Teil der Pflegearbeiten erledigen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Die bei Begräbnissen notwendigen Arbeiten hat die Gemeinde einem selbstständigen Unternehmer übertragen, der auch aufwendigere Pflegearbeiten wie z. B. die Pflege der Friedhofsbäume übernimmt.

Verhandlungen mit der Stadt laufen

Die neue „Großgemeinde“ wird nach dem derzeitigen Stand der Dinge die Trägerschaft für den Friedhof nicht übernehmen. Zur Zeit laufen Verhandlungen mit der Stadt Breckerfeld über die Zukunft des Friedhofes in Zurstraße. Dabei gilt es, folgende Fragen zu klären: Welche Kosten entstehen der Stadt, wenn der Friedhof erhalten bleibt ? Wie werden sich dann die Friedhofsgebühren entwickeln? Welchen Kostenbedarf wird die anstehende Renovierung bzw. Sanierung der Andachtshalle verursachen? Die Antwort auf die letzte Frage verbunden mit der einvernehmlichen Mittelbereitstellung einer Sanierung durch wen auch immer wird von entscheidender Bedeutung bei den Gesprächen sein.

Geprüft wird auch die Möglichkeit, den Friedhof in Zur­straße auf Dauer auslaufen zu lassen, wie es in Breckerfeld im vorigen Jahrhundert mit der heutigen „Parkanlage Alter Friedhof“ geschah. Bestehende Grabrechte blieben dort damals bis zum Ende der Totenruhe bestehen. Völlig neue Grabrechte gab es nur noch auf dem heutigen kommunalen Friedhof an der Klevinghauser Straße. Auch das mögliche Auslaufen des Friedhofes in Zurstraße ist mit Kosten verbunden.

Die Pflege des Friedhofes wird auch bei einem Auslaufen noch Jahrzehnte Kosten verursachen, denen dann aber keine Einnahmen aus neu zu vergebenden Grabrechten gegenüberstehen. Man kann jetzt nur hoffen, dass das diffizile Thema nicht zum politischen Zankapfel wird- dafür eignet es sich definitiv nicht. Ratsam wäre es, den Friedhof im Dorfe zu belassen.