Hagen. .

Die 38-jährige Frau, die am Freitag tot in ihrer Wohnung in der Sunderlohstraße aufgefunden wurde, wollte möglicherweise sterben. Nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Rahmer wird gegen den Bekannten der Frau wegen Tötung auf Verlangen ermittelt.

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die lebensmüde, magersüchtige Frau, die nur noch 36 Kilo wog, aus dem Leben scheiden wollte und den Mann (38) gebeten hatte, ihr dabei zu helfen. Dies ist jedenfalls die Version des Mannes, dessen Aussage „nicht unglaubwürdig klinge“, so der Oberstaatsanwalt.

Hinweise auf Verletzungen am Hals

Der arbeitslose Belgier, der nicht mit der Frau zusammen lebte, sondern sich ein eigenes Zimmer in Hagen gemietet hatte, hatte die Polizei am Freitag angerufen und sogleich Aussagen zum Tod seiner Bekannten gemacht. Er sitzt in Untersuchungshaft. Für Tötung auf Verlangen sieht der Gesetzgeber eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren vor.

Wie Oberstaatsanwalt Rahmer ausführte, fanden sich am Hals der Frau Spuren der Gewaltanwendung. In der Wohnung hätten die Ermittler zahlreiche Medikamente entdeckt. Eine Mixtur aus Alkohol, Drogen und Medikamenten soll auch beim Tod der Frau eine Rolle gespielt haben, es gibt Hinweise auf eine Vergiftung. Endgültige Aufklärung werden jedoch erst die toxikologischen Untersuchungen bringen, deren Ergebnisse Rahmer in zwei Monaten erwartet. Erst danach kann wohl mit Bestimmtheit gesagt werden, ob die Aussagen des inhaftierten Mannes der Wahrheit entsprechen.