Hagen. .
Fahrräder mit Hilfsmotoren wurden lange als Fortbewegungsmittel für bequeme Zeitgenossen. Das hat sich geändert. Wir schicken zwei Fahrer auf die Straße, die die Räder auf ihre Alltagstauglichkeit testen.
Die so genannten E-Bikes oder Pedelecs haben sich optisch und technisch weiterentwickelt. Sie werden mehr und mehr zur Alternative für umweltfreundliche, sportliche Mobilität. Mark-E und WESTFALENPOST schicken sechs Testfahrer jeweils zwei Wochen lang auf die Straße. Sie sollen die Alltagstauglichkeit von E-Bikes erproben. Am Freitag gingen die ersten beiden auf die Piste.Halten E-Bikes das, was sie versprechen? Wie befriedigend ist die Akkuleistung? Wie viel Fahrspaß bieten die per Elektroantrieb unterstützten Räder? Diese und andere Fragen sollen unsere Testfahrer in den kommenden Wochen beantworten.
Mit 79 Jahren noch begeisterte Radfahrerin
Irmgard Schick ist 79 Jahre alt. Und wer glaubt, die rüstige Hagenerin werde kilometertechnisch ein Leichtgewicht unter den elektrounterstützten Testfahrern sein, irrt. In Sachen Fitness kann Irmgard Schick sicherlich mit manch Jüngeren problemlos mithalten. Bis vor 20 Jahren fuhr sie mit ihrem radfahrbegeisterten Freundeskreis hunderte Kilometer lange Touren; zum Beispiel bis nach Basel. „140 Kilometer am Tag waren keine Seltenheit. Wir sind früher auch tagelang auf Mallorca die Berge rauf und runter gefahren“, erzählt sie begeistert und etwas wehmütig.
Denn vor einigen Jahren tauschte sie ihr heiß geliebtes Rennrad gegen ein weniger sportliches Trekkingrad: „Man spürt leider, dass man älter wird.“ Die Begeisterung am Radfahren ist aber geblieben. Mit einer zehn Jahr jüngeren Freundin unternimmt Irmgard Schick noch immer Tagestouren, die 60 oder 70 Kilometer lang sind. „Ich unternehme mit dem E-Rad Touren ins Sauerland“, sagt die 79-Jährige. Kommende Woche geht es los. Gestern war Irmgard Schick bereits auf einer ersten Testfahrt rund um Hagen unterwegs.
Für das ökologische Gewissen
Der zweite Testpilot, den Mark-E und WP auf die Straßen schicken, heißt Andreas Schmalenberg und ist 31 Jahre alt. Ein ökologisches Bewusstsein hat der Hagener quasi von Berufs wegen. Er arbeitet in der Branche der Erneuerbaren Energien in Halden. „Das größte unserer Geschäftsfelder ist die Herstellung von Produkten für den Photovoltaik-Markt. Hier beschäftige ich mich mit der Entwicklung von PV-Wechselrichtern, die nötig sind, um Sonnenenergie in das Stromnetz einzuspeisen“, erzählt er. Da Öl und Erdgas knapper werdende Ressourcen seien, werde der Bedarf an elektrischer Energie auch im Bereich der Mobilität immer mehr Bedeutung gewinnen, ist er sich sicher. „Und man kann so einen Akku ja auch mit Ökostrom aufladen“, macht der 31-Jährige augenzwinkernd Werbung für seine Branche.
Das E-Bike will Andreas Schmalenberg für die zehn Kilometer lange Fahrt zu seiner Arbeitsstelle nutzen und auch „die eine oder andere längere Radtour“ unternehmen. „Man kann etwas für seine Gesundheit und die Umwelt tun“, freut er sich auf die Testfahrten.
Nach der Testphase werden die beiden E-Bike-Piloten von ihren Erfahrungen berichten.