Haspe. .

Ein emsiges Surren erfüllte den katholischen St. Konrad Kindergarten in Haspe. Hobby-Imker Kurt Pfeiffer brachte einen Teil seiner Bienen mit, um den Kindern vor Ort lebhaft zu demonstrieren, wie Honig entsteht und wie die Bienenkönigin ein Farbplättchen erhält, das sie kennzeichnet wie ein Nummernschild.

Im Rahmen eines Sommerprojektes über Bienen hatten die Kinder bereits im Vorfeld rund um das Thema gebastelt, Honig probiert und den Lebensraum der schwarzgelben Insekten erkundet. Projekte wie dieses werden jedes Jahr veranstaltet und sollen den Kindern die Natur erklären, in der sie sich tagtäglich bewegen. „Wenn die Kinder raus dürfen, sehen sie täglich Bienen und andere Insekten und wir finden es wichtig, dass sie eine Bindung zur Natur aufbauen“, erklärt Kindergärtnerin Nicoletta Bonaiuto, „außerdem verbinden wir als katholischer Kindergarten auch die Schöpfungsgeschichte mit dem Entdecken von Leben in der Natur.“

Anfangs sorgten die herum wuselnden Bienen, sei es auch nur hinter Glas, für etwas Scheu, doch sehr schnell gewann die Neugier und die Kinder scharrten sich um die Wabe, um die Bienenkönigin zu entdecken. Gerade eine solche Königin beschreibt Kurt Pfeiffer begeistert als „Faszinosum“. Sie ist das wichtigste Glied in einem Bienenstock, denn mit ihr steht oder fällt die ganze Gemeinschaft. Sie ist das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen und sorgt für den Zusammenhalt des Stockes durch das Absondern eines Duftstoffes.

Großen Eindruck machten die Instrumente auf die Kinder, die Kurt Pfeiffer benutzt, um eine Bienenkönigin zu markieren. Er ist vollkommen in seinem Element, als er neben der Fangzange auch ein Röhrchen erklärt, in dem die Biene ähnlich wie in einer Spritze nach oben geschoben werden kann, bis sie an ein Gitter stößt. Durch dieses Gitter kann sie anschließend mit einem kleinen Farbplättchen versehen werden, das über ihr Schlupfjahr Auskunft gibt. Natürlich kam bei den Kindern die Frage auf, ob die Bienen bei diesem Wetter auch so schwitzen, wie wir. Kurt Pfeiffer erntet erstaunte Blicke, als er erklärt, dass Bienen ab einer gewissen Temperatur damit beginnen, mit den Flügeln Luft zu fächeln, um für allgemeine Abkühlung im Stock zu sorgen. Als Kurt Pfeiffer auf die natürlichen Feinde der Bienen zu sprechen kommt, zeigen sich die Kinder wenig überrascht: Das kennen sie doch alles schon. Sofort wird ein selbst gemaltes Plakat gezeigt, auf dem sich u.a. Spitzmäuse und Hornissen wiederfinden. Es sorgt für ein zufriedenes Schmunzeln bei Kurt Pfeiffer, der es sichtlich genießt, seine Leidenschaft den Kindern näher zu bringen. Als er dann schließlich beginnt, aus dem Nähkästchen zu plaudern und allerlei Imkerweisheiten preisgibt, werden auch besonders die Erzieherinnen aufmerksam. Ein erstauntes Raunen geht um, als er versichert, dass es absolut kontraproduktiv ist, bei Halsschmerzen und Erkältung heißen Tee mit Honig zu trinken. Ab einer Temperatur von 40°C verliere der Honig nämlich die Stoffe, die für eine gesundheitsfördernde Wirkung wichtig sind. Kurt Pfeiffers Rezept: Einfach nach dem Heißgetränk einen Teelöffel Honig naschen. So verfälscht man auch nicht den wunderbaren Geschmack.