Hagen. .

Pleiten, Pech und Pannen war das Stichwort der ersten „Langen Nacht der Jugendkultur“. Dabei wollten die Veranstalter zeigen, was auch ohne große finanzielle Möglichkeiten auf die Beine gestellt werden kann. Das Ergebnis fiel am Samstag eher ernüchternd aus: Die Lesenacht „Folkwang – Ein Hagener Traum(a)“ des „Lutz“, ausgefallen. Die Babylon-Night im Kultopia, aus Krankheitsgründen ausgefallen. Das Improvisationstheater „Nacht – Schülerwettbewerb für Junge Autoren“ der Würfelbühne im Kulturzentrum Pelmke, ausgefallen. Von der Taschenlampenführung im Stadtmuseum ließen sich ganze zwei Kinder begeistern.

Großer Bahnhof dagegen war an der Sporthalle Boloh angesagt. Dort wollten rund 30 Handballbegeisterte zwischen 14 und 17 Jahren mit dem Post SV Sport treiben. Dort allerdings blieb die Hallentür verschlossen. Der Hallenwart war nicht erschienen. „Das fällt wohl in die Rubrik dumm gelaufen“, sagt Stefanie Schindelbauer vom Sportamt. „Die Veranstaltung war angemeldet, aber wir dachten, der Verein könnte das in Schlüsselgewalt umsetzen.“ Die Jugendlichen nahmen es locker und spielten auf dem Schulhof. Ärgerlich war das alles trotzdem, schließlich hatte der Post SV einiges organisiert. „Wir wollten Musik machen und haben uns eine Anlage ausgeliehen und wir wollten mit den Jugendlichen grillen“, sagt Handball-Jugendwart Daniel Schwebe.

„Im Vorfeld haben einige Veranstalter ihr Angebot zurückgezogen“, bedauert Wladimir Tisch vom Kulturbüro. Tisch ist dort für alles rund um das Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010, an das auch die Nacht der Jugendkultur angedockt war, zuständig. „Der klare Schwerpunkt des Kulturbüros ist jedoch ohnehin die Local-hero-Woche. Da steht die Stadt im totalen Fokus und kann sich präsentieren.“

Diese Sicht der Dinge wird Bernd König, der als Leiter des Jugendkulturhauses Kultopia die Nacht koordiniert hatte, weniger gefallen. „Es ist schon ärgerlich. Der Werkhof hat überhaupt nicht mitgemacht, die Pelmke nur, weil der Hasper Hammer besetzt war und zudem hat das ‘Vielfalt tut gut’-Festival drei weitere Anbieter gebunden“, so König. „Dazu kam noch die Hitze und schließlich das deutsche WM-Spiel gegen Argentinien.“ Festzuhalten bleibt dennoch, dass diese Nacht der Jugendkultur kein Ruhmesblatt für Kulturbüro und Kultopia war.