Hagen.
Der Alarmruf aus dem Stadttheater von Intendant Norbert Hilchenbach und GMD Florian Ludwig wurde von Oberbürgermeister Jörg Dehm erhört: Der Verwaltungschef hat sich inzwischen doch dazu durchgerungen, auslaufende Verträge noch einmal zu verlängern.
Die nach der Sommerpause startende Spielzeit soll nicht gefährden werden.Vor einer Woche hatten sich die beiden Führungspersönlichkeiten des Hagener Theaters mit einem Brandbrief gemeldet und die Verantwortung für die Saison 2010/11 abgelehnt, falls Dehm nicht endlich dringend erforderliche Personalentscheidungen treffe. Gemeint waren Stellen sowohl im technischen als auch im künstlerisch-musikalischen Bereich des Hauses, die zur Umsetzung der bereits komplett durchkonzipierten Spielzeit unverzichtbar sind. Daraufhin entschied jetzt der Oberbürgermeister, diese auslaufenden Verträge um ein weiteres Jahr zu verlängern – allerdings wurde die Stundenzahl dieser Beschäftigten von 39 auf 30 Stunden reduziert.
3,5 Millionen Euro Einsparungen drohen
Offen bleibt freilich, wie die strukturellen Rahmenänderungen aussehen, mit denen die Existenz des Theaters über das bevorstehende Jahr des 100-jährigen Bestehens hinaus gesichert werden soll. Bleibt Dehm dabei, dass für den Musentempel – neben der beschlossenen 800 000-Euro-Sparvorgabe aus dem Actori-Gutachten – ebenfalls noch die in der Zukunftskommission für sämtliche Ämter pauschal eingeforderte Personal- und Sachkostenreduktionen gilt, droht dem Haus weiterhin eine Kostenrasur von etwa 3,5 Millionen Euro.