Hagen. .
Mit Altersteilzeitregelung will Hagen seit dem 1. Juni Personalkosten reduzieren. Das Angebot, das zwischen Jörg Dehm und Gesamtpersonalrat ausgehandelt worden ist, richtet sich an Mitarbeiter ab 55. Es kommt für 350 Beschäftigte in Frage.
Die Vorgaben für den Bereich Personalkosten aus der Zukunftskommission, in der Vertreter von Stadtverwaltung und Bezirkregierung beraten haben, sind klar. Insgesamt 33 Millionen Euro sollen bis 2014 für Löhne und Gehälter gezahlt werden. Basis dafür ist das Jahr 2008, in dem 2722 Vollzeitkräfte in der Verwaltung tätig waren. 17 Millionen Euro sollen durch planmäßige Fluktuation eingespart werden, weitere sieben Millionen Euro durch Abfindungsregelungen und eben Altersteilzeit. Neun Millionen Euro entfallen auf Sachkosten.
Anreize setzen, um Personalkosten einzusparen
Immerhin 83 Prozent des Nettogehaltes erhalten diejenigen, die das Altersteilzeitangebot der Stadt annehmen. Einen Aufschlag um fünf Prozent in der aktiven Phase bekommen die Mitarbeiter, die bis zum 30. September eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnen. Dabei können die Altersteilzeitler wählen, ob sie ihre Arbeitszeit sofort um die Hälfte reduzieren, oder ob sie zunächst für 83 oder 88 Prozent ihre Nettogehaltes voll arbeiten und dann in eine passive Phase eintreten.
Im Tarifvertrag sind grundsätzlich 70 Prozent des letzten Nettogehaltes für die Beschäftigten vorgesehen. „Aber auch die Vereinbarung, die wir getroffen haben, sind gedeckt“, sagt Stefan Kessen, Leiter des Fachbereichs Personal, „wir halten es für sinnvoll, Anreize zu setzen, um Personalkosten einsparen zu können.“
„Für jeden einzelnen ist das ein attraktives Angebot“
Zwar lägen die Einsparungen zunächst bei „nur“ zwölf bzw. 17 Prozent, aber dafür würden ja auch Büros leergezogen und personalbedingte Sachkosten gespart. „Bezirksregierung und Politik sind über die Vereinbarungen informiert worden.“
Grundsätzlich zufrieden zeigt sich auch der Personalrat der Stadt Hagen. „Für jeden einzelnen ist das ein attraktives Angebot“, sagt Thomas Köhler. Allerdings macht er bei vielen Kollegen angesichts zunehmender Arbeitsbelastung und sinkender Stimmung im Haus eine große Erleichterung aus, absehbar aus dem Dienst ausscheiden zu können. „Für den Gesamtbetrieb ist das vorzeitige Ausscheiden von vielen erfahrenen Beschäftigten eine Katastrophe“, so Köhler weiter. Die Frage, wer eigentlich künftig die Arbeit der ausscheidenden Kollegen übernimmt, wir immer erst aufgeworfen, wenn auf dessen Stelle plötzlich keiner mehr sitzt.“
Wie hoch die Einsparungen letztendlich sind, lässt sich nicht prognostizieren. „Das hängt entscheidend davon ab, wie viele Mitarbeiter das Angebot annehmen“, so Stefan Kessen.