Hagen..

Die Deutsche Post hat 2,2 Millionen Euro in das Briefzentrum im Lennetal investiert. Trotz des seit Jahren bundesweit sinkenden Postverkehrs, bleiben Briefe ein wichtiges Fern-Kommunikationsmittel.

In Hagen werden nach Angaben der Deutschen Post täglich rund eine Million aus- und eingehende Briefe für Hagen, Iserlohn, Lüdenscheid und den Märkischen Kreis sortiert. „Dieses Invest ist als Standortsicherung zu werten“, sagte Post-Sprecher Rainer Ernzer. Die neuen Sortiermaschinen für Standardbriefe im Lennetal arbeiten effizienter und kostengünstiger. Statt 30 000 Briefe pro Stunde können im Lennetal jetzt bis zu 42 000 Briefe stündlich automatisch sortiert werden.

300 Teilzeitarbeitskräfte beschäftigt

Die Auswirkungen auf die 300 größtenteils Teilzeitarbeitskräfte, die im Briefzentrum Hagen arbeiten, werden nach Einschätzung von Postsprecher Ernzer nicht gravierend sein: „Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen.“ Das Mehr an Effizienz, das die Maschinen leisten, werde durch ausbleibende Neueinstellungen bei regulärem Ausscheiden von Mitarbeitern kompensiert. „Arbeitskräfte, die in Produktionsspitzen auf Abruf aushelfen, werden sicherlich auch etwas seltener benötigt“, weiß Niederlassungsleiter Rainer Ludwigs.

Die neuen Maschinen verbrauchen außerdem 22 Prozent weniger Strom. Neben der finanziellen Ersparnis für die Post, verweist das Unternehmen auch auf den Umweltaspekt. Bundesweit investiert die Post bis 2012 rund 420 Millionen Euro in ihre Briefzentren. Die bundesweite CO²-Ersparnis addiert das Unternehmen auf 5000 Tonnen pro Jahr.

Briefzentrum seit 1997 im Lennetal

Das Briefzentrum gibt es seit 1997 im Lennetal. Die Zahl der versendeten Briefe nimmt aber bereits einige Jahre länger bundesweit jedes Jahr um circa drei Prozent ab. E-Mails und der elektronische Brief, mit dem künftig auch Behördenbriefe oder medizinische Dokumente auf elektronischem Wege vertraulich übermittelt werden können, sind eine ernst zu nehmende Konkurrenz für den Brief aufs geschriebene Papier. Ein neuer Konkurrenz-Markt für den herkömmlichen Brief tut sich zudem mit dem so genannten Hybrid-Brief auf, der elektronisch erzeugt, aber physisch versandt wird. Das sind zwar alles Märkte, in die auch die Deutsche Post drängt; sie bleiben aber Konkurrenz für den Papierbrief. Dennoch, ist Postsprecher Ernzer überzeugt, lohnt sich die Millionen-Investition in das Briefzentrum. Die Zahl der Infobriefe und Werbesendungen kompensierten das Minus bei den regulären Briefzustellungen größtenteils. „Das ist ein größer werdender Markt und für uns sehr lukrativ.“

Im kommenden Jahr plant die Deutsche Post eine weitere millionenschwere Investition in den Standort Hagen. Im Herbst will das Unternehmen damit beginnen, die Sortiermaschinen für Großbriefe zu tauschen.