Hagen. .

Abzocker im Internet werden immer cleverer. Verbraucher müssen deswegen immer wachsamer sein. Sie sollten vor allem das Kleingedruckte lesen, um Kosten- oder Vertragsfallen zu entgehen.

Internetabzocker werden immer cleverer, die Verbraucher müssen immer wachsam sein. Vor allem müssen sie sorgfältig das Kleingedruckte lesen, um Kosten- oder Vertragsfallen zu entgehen. Das sagte die Leiterin der Hagener Verbraucherzentrale (VZ), Astrid Lindner, gestern bei der Vorstellung des Jahresberichts 2009.

Der Verbraucherschutz vor Ort wird den Hagenern noch bis mindestens 2012 erhalten bleiben: Es wurde ein Vertrag mit der Stadt abgeschlossen, durch den die Finanzierung gesichert ist.

Zentrale Lage lockt mehr Verbraucher an

Nach einigen Monaten ohne Chef im Jahre 2008 leitet nun Astrid Lindner die Verbraucherzentrale in Hagen. Auch der Umzug in den roten Pavillon im Volkspark beeinflusste die Zahlen des vergangenen Jahres: Menschen nehmen beim Bummeln die Einrichtung wahr und werden neugierig. „Durch die neue Lage erreichen wir einfach mehr Bürger“, erklärt Lindner.

Insgesamt nahmen 2009 fast 19 500 Bürger aus Hagen und Umgebung Angebote der VZ wahr (2200 weniger als 2008). 2281 Verbraucher ließen sich über ihre allgemeinen Rechte informieren. Beraten wurde von Kaufrecht über Telekommunikation bis hin zu Internetabzocken. Besonders Beratungen zu Altersvorsorge, Baufinanzierung, Geldanlage, Versicherungen und Mietrecht waren gefragt. Und auch die Rechtsbesorgung durch einen Anwalt wurde 473 Mal angenommen. Obwohl diese Beratungen kostenpflichtig sind, war die Nachfrage größer als das Angebot: Jeder Termin war ausgebucht.

Viele Verbraucher machen sich selber im Internet schlau


Ein weiterer interessanter Bereich für die Verbraucher im letzten Jahr war die Abfall- und Umweltberatung. Ingrid Klatte, Mitarbeiterin der VZ, zählte 3168 Kontakte in diesem Ressort: „Wir haben die Bürger besonders in drei großen Themenbereichen infomiert: Klimaschutz, Abfallentsorgung und gesundes Wohnen.“ Vor allem der Klimaschutz, der auch die Themen Mobilität und Verkehr beinhaltet, ist ein wichtiges Thema in der Stadt: 1870 Nachfragen über klimafreundliche Autos, e-Bikes und alternative Energien verzeichnete die Einrichtung 2009.

Auch die Frage, wie man Elektroschrott und anderen Abfall richtig entsorgt, wurde den Mitarbeiterinnen häufig gestellt (665 Mal). Beim Thema „Gesundes Wohnen“ gab es 411 Beratungen. Trotz rückläufiger Zahlen im Vergleich zum Vorjahr wertet die VZ Hagen 2009 als ein gutes Jahr.

Das Internet läuft der VZ als Informationsplattform in einigen Bereichen den Rang als Ratgeber ab. Ein Beispiel sind Lebensmittel: Während der letztjährigen Diskussion um Analogkäse und frische Milch gab es bei der VZ nur wenige Anforderungen von Tipps oder Hilfen, da sich viele Verbraucher vermutlich im Internet schlau gemacht hatten.