Hagen.

Christoph Köther, Geschäftsführer der Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG), hat auf bei der Vorstellung der Jahresbilanz auf ein „erfreulich gutes Ergebnis“ verweisen.

Einschnitte sind in einer hoffnungslos überschuldeten Kommune bitter. Besonders für die Menschen, die in ihr leben. Aber sie können durchaus Wirkung zeigen. Zumindest auf der wirtschaftlichen Seite. Und so konnte Christoph Köther, Geschäftsführer der Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG), auf ein „erfreulich gutes Ergebnis“ verweisen.

Erst recht, wenn man bedenkt, dass der Sechs-Millionen-Euro-Zuschuss, der sonst durch die Gewinnausschüttung der Enervie (2009: Sewag) an die HVG fließt, komplett weggefallen war. Ein Gesamtminus von 16,9 Millionen Euro weist das Unternehmen aus. Ein Umstand, der vor allem am Ergebnis der Straßenbahn liegt, die mit einem Minus von „nur“ 12,2 Millionen Euro das beste Ergebnis der letzten 20 Jahre erzielte.

estrukturierung bei der Straßenbahn : Ende der Fahnenstange erreicht

Aber Köther machte auch mit Blick auf mögliche neue Forderungen aus der Politik deutlich: „Mit einem solchen Ergebnis können wir nicht in jedem Jahr rechnen. Was die Restrukturierung bei der Straßenbahn angeht, ist ein Ende der Fahnenstange erreicht.“

Wenn man das Jahresergebnis 2009 um die ausgebliebene Dividende bereinigt, ist der Verlust um vier Millionen Euro niedriger als noch im Vorjahr. Ein großer Teil der Einsparungen ist dabei auf die Ausdünnung des Busnetzes zurückzuführen. „Wir haben die Sparvorgaben, die uns die Politik gemacht hat, erreicht“, so Köther. „Die Sparbeschlüsse sind nicht verpufft, sondern schlagen sich in unserem Zahlenwerk nieder. Das ist auch mit Einschränkungen für unsere Kunden verbunden.“ Fahrzeug-Neuanschaffungen wurden verschoben.

Einigung im Streit um den Abbau der Überversorgung der Pensionäre

Sondereffekte schlugen in 2009 ebenfalls positiv zu Buche. Die Einigung im Streit um den Abbau der Überversorgung der Pensionäre ist einer davon. Ein vor dem Bundesfinanzhof in letzter Instanz gewonnener Streit um den Stadtwerkeverkauf aus dem Jahr 1994 ein weiterer, der rund eine halbe Million Euro in die Kasse gespült hat.

Um 800 000 Euro hat auch Hagenbad das Vorjahresergebnis übertroffen. „Die Besucherzahlen sind stabil geblieben“, so Köther.

Voran geht die Vermarktung des Willy-Weyer-Bads. In Verhandlungen steht das Unternehmen mit mehreren Interessenten. Einer von diesen will die Immobilie sogar weiter nutzen. Ein weiterer plant einen Teilabriss. Ein anderer möchte komplett abreißen. „In den nächsten zwei Monaten rechnen wir mit einer Entscheidung“, so Köther.

Auf Rekordkurs steuert das Festival Seegeflüster. Am ersten Abend rechnet die HVG mit einem Besucherrekord, der zwischen 5500 und 6000 Menschen liegen dürfte. Bereits jetzt sind rund 3700 Karten für das Konzert mit Luxuslärm, Stanfour und Culcha Candela verkauft. Auch für Samstag (Spider Murphy Gang und Münchner Freiheit) sind 800 Tickets weg.