Hagen. Die Gänge im Geschäft werden breiter sein als in anderen Supermärkten. Auch die Preisschilder sind größer und gut lesbar. Das Diakonische Werk plant die Eröffnung eines Cap-Marktes in Hagen. Der Cap-Markt soll den Bedürfnissen behinderter und älterer Menschen gerecht werden.
In die leerstehenden Räume des Edeka-Marktes an der Grimmestraße in Boelerheide soll demnächst ein neuer Vollsortimenter einziehen. Das Diakonische Werk plant die Eröffnung eines Cap-Marktes. Acht Vollzeitarbeitsplätze sollen entstehen. Beschäftigt werden rund zur Hälfte behinderte Menschen.
Mehr als 70 Cap-Märkte gibt es mittlerweile in Deutschland. Cap kommt vom englischen Wort handicap, auf deutsch: Behinderung. „Beschäftigt werden rund zur Hälfte behinderte Menschen, die an verschiedenen Arbeitsplätzen, etwa an der Kasse, tätig sein können”, so Birigt Buchholz, Leiterin des Fachbereichs Soziale Dienst beim Diakonischen Werk.
Nahversorgung vor Ort sicherstellen
Die Gänge in einem Cap-Markt sind breiter als gewöhnlich, die Regale nur 1,60 m hoch, die Preisschilder sind groß und gut lesbar. Eine Einkaufserleichterung vor allem für alte Menschen, aber auch Mütter mit Kinderwagen sollen von der Einrichtung profitieren. „Wir wollen die Nahversorgung in Boelerheide sicherstellen”, berichtet Birgit Buchholz. Neben dem umfassenden Sortiment eines Supermarktes wird daran gedacht, regionale Produkte ins Angebot aufzunehmen. Doch zunächst müssen die Geschäftsräume gründlich renoviert werden. Denn nach der Schließung des Edeka-Marktes im Herbst 2009 wurde das Ladenlokal nahezu komplett ausgeräumt. Das Diakonische Werk wird für die Erneuerung von Decke, Fußboden, Kältetechnik etc. mehrere 100 000 Euro aufbringen müssen.
Standortanalyse läuft
Zudem muss für den Betrieb des Supermarktes eine gemeinnützige GmbH gegründet werden. Derzeit laufen Standortanalyse, Wirtschaftlichkeitsberechnung und die Beantragung von Fördergeldern. „Das ist ein zäher Prozess”, so Birigt Buchholz. Sollte die Prüfung negativ ausfallen, wird es nichts mit einem Cap-Laden in Hagen. „Einen alternativen Standort ziehen wir nicht in Betracht.”
Andererseits werden Arbeitsplätze für Behinderte vom Landesarbeitsministerium und der Aktion Mensch um bis zu 30 Prozent des Bruttogehaltes bezuschusst. Fünf Jahre hätte der Cap-Markt Zeit, um sich in Boelerheide zu etablieren. „Wir müssen keinen Gewinn erzielen”, so Birigt Buchholz. „Wenn die schwarze Null steht, ist das für uns in Ordnung.”