Hagen. Sein Eingangssatz „Ja, hallo erstmal. Ich weiß gar nicht, ob Sie's schon wussten,...” ist legendär. Rüdiger Hoffmann, der Inbegriff der Entschleunigung, kommt nach Hagen. Am Donnerstag, 8. Mai, tritt der 46-jährige Kabarettist mit seinem aktuellen Programm „Obwohl ...” in der Stadthalle auf.

In Ihren bisherigen Programmen beleuchten Sie den ganz normalen Alltag von ganz normalen Leuten. Und in ,Obwohl . . .'?

Rüdiger Hoffmann: Auch da geht es im Grunde um Banales - um den Pärchenurlaub von Olaf und Birte in Dänemark. Mit dabei sind Sohn Niklas und Hund Attila. Außerdem lasse ich mich über die Servicewüste Deutschland aus, über kompliziert verpackte City-Oberhemden und vieles mehr.

Sie stammen aus Paderborn. Ein sturer, meist wortkarger Westfale also?

Hoffmann: Ohne wenn und aber - ja. Wenn Jesus aus Paderborn gekommen wäre, dann hätte das komplette Alte Testament auf ein DIN-A-4-Blatt gepasst.

Und im privaten Bereich? Sie sind verheiratet, haben einen dreijährigen Sohn.

Hoffmann: Natürlich lebe ich ein normales Familienleben. Aber ich bin auch privat ein ruhiger Charakter, eher introvertiert. Als Ostwestfale ist man eben kein Hektiker.

Sie feiern Ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum. Lässt da nicht die Kreativität nach?

Hoffmann: Eigentlich nicht. Ich schreibe an neuen Nummern im Sommer, also in der auftrittsfreien Zeit. Neue Sketche spiel' ich zuerst meiner Frau vor. Wir haben im Wohnzimmer ein Klavier und ein Mikro stehen, und sie muss dran' glauben. Und wenn sie dann sagt ,Das ist klasse', dann ist das auch so, dann kommt die Nummer auch später beim Publikum an. Meine Frau und ich haben den gleichen Humor.

Wie unterscheiden Sie sich von ihren Kollegen? Was machen Sie anders?

Hoffmann: Ich präsentiere keine reine Nummernfolge wie manche Kollegen, sondern erzähle auf der Bühne eine Handlung. Da ich seit so vielen Jahren im Geschäft bin, muss ich mich nicht jedem Stil, nicht jeder Mode im Comedy-Bereich, anpassen. Ich bin in den vergangenen Jahren bewusst leiser geworden.

Wie geht's bei Ihnen beruflich weiter?

Hoffmann: Im Mai wird mein Live-Programm ,Obwohl . . .' fürs Fernsehen aufgezeichnet. Bis Ende 2011 werde ich mit dem Programm wohl noch touren. Natürlich aktualisiere ich ab und zu an einigen Stellen.

Und was sollen Ihnen die nächsten Monate privat bringen?

Hoffmann: Ich hoffe, dass ich häufig zum Kanufahren komme. Auf dem Rhein oder am Mittelmeer. Und dass ich mein Jogging-Pensum auf dem Laufband durchziehe. Das tut mir gut, ich mag das Monotone, dabei find' ich meinen Rhythmus, bin wie in Trance, und mein Kopf wird frei. Tja, und sonst? Ich freu' mich auf meinen Ibiza-Urlaub. Und mein Lebensmotto lautet ,heiter-weiter'.

Mit Rüdiger Hoffman sprach Yvonne Hinz.