Hohenlimburg. Was im zurückliegenden Jahr noch als Möglichkeit angesehen wurde und niemand so recht glauben konnte, wird Wirklichkeit: Die Lennetalbrücke der Autobahn 45 zwischen Hagen-Berchum und dem Hagener Kreuz wird abgerissen. Gleichzeitig soll das Autobahnkreuz Hagen neu gestaltet werden.

Nun ist es beschlossen: Die Lennetalbrücke auf der A 45 zwischen Hagen-Berchum und dem Hagener Kreuz wird abgerissen. Parallel wird eine neue Brücke gebaut. Und zwar ab dem Jahr 2012 für rund 80 Millionen Euro. Die verantwortlichen Ingenieure um Stefan Kübler (Straßen.NRW) wollen aber nicht nur eine neue Talbrücke bauen, sondern auch den Abschnitt zwischen dem Westhofener Kreuz und dem Hagener Kreuz sechsspurig ausbauen. Gegenwärtig ist nur die Richtung Dortmund dreispurig.

Stefan Kübler räumte am Mittwoch in der Sitzung der Bezirksvertretung ein, dass der Abriss und der Neubau dieser Autobahnbrücke schon eine besondere Herausforderung darstelle. „Aber, es besteht Handlungsbedarf. Die vorhandene Brücke hat massive Schäden.”

Neugestaltung des Autobahnkreuzes Hagen

Verbunden mit dem Brückenneubau und dem Ausbau der A 45 ist auch eine Neugestaltung des Autobahnkreuzes Hagen. „Diese Ausfahrt ist nicht mehr zeitgemäß.”

Die Bauzeit für das rund 1000 Meter lange Brückenprojekt beträgt rund viereinhalb Jahre. Zunächst wird eine fünfspurige Behelfsbrücke erstellt, die den gesamten Verkehr aufnehmen soll, so dass die Nebenstraßen rund um Berchum und Hohenlimburg nicht zusätzlich belastet werden. Stefan Kübler: „Die Autofahrer sollen auch während der Bauzeit auf der A 45 bleiben. Wir weisen deshalb keine besonderen Umleitungen aus.”

Lärmschutz soll optimiert werden

Damit die Arbeiten, die in Zusammenarbeit mit der Straßenverkehrsabteilung der Stadt Hagen erfolgen werden, möglichst reibungslos und zügig verlaufen, wird an sechs Tagen gearbeitet. Möglicherweise auch in der Nacht.

Für die vom Autobahnlärm geplagten Anwohner hatte Stefan Kübler noch eine positive Nachricht parat. „Der Lärmschutz wird optimiert.”

Sorge wegen Verkehrschaos in Hohenlimburg

Friedrich Buschkühl (FDP) glaubt nicht, dass diese gigantische Baumaßnahme staufrei ablaufen wird. Er befürchtete deshalb eine noch stärkere Belastung für die „Hünenpforte” und somit für den Verkehrsknoten an der Hohenlimburger Straße. Die Verwaltung wurde beauftragt, noch einmal zu prüfen, dort einen Kreisverkehr anzulegen. Deshalb sollen noch einmal die Gespräche mit den Grundstücksbesitzern aufgenommen werden. Denn nur wenn diese bereit sind, sich von Grund und Boden zu trennen, ist ein „Kreis” möglich. Bislang, so die Verwaltung, hätten diese aber wenig Gegenliebe gezeigt.

Zu Beginn der Sitzung würdigte Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Voss das Engagement der Hohenlimburger Kindertafel. 93 Kinder sind fürs zweite Halbjahr 2010 gemeldet, sodass 15 000 Euro aufgebracht werden müssen, um die Mädchen und Jungen satt zu machen. „Für das Schuljahr 2009 / 2010 sind es somit insgesamt 25 000 Euro”, so Voss.