Hagen. (bor) Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 2009 in Hagen auf einen historischen Tiefstand gesunken. Insgesamt wurden von der Polizei 6924 Unfälle aufgenommen. Das sind drei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Polizei führt dies auch auf Kampagnen gegen Raser, Alkohol und Drogen am Steuer zurück.
Die Zahl der auf den Straßen getöteten Menschen stieg in Hagen indes von zwei (2008) auf fünf an. Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer bewegt sich aber seit Jahren auf niedrigem Niveau. Zum Vergleich: In den 50er Jahren starben jedes Jahr mehr als 30 Menschen auf Hagener Straßen, und das bei einer deutlich geringeren Verkehrsdichte.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 708 Personen auf den Straßen im Stadtgebiet verletzt; davon 98 schwer.
Alkohol, Drogen und Medikamente am Steuer
Fahrten unter Alkohol, Drogen oder Medikamenten bleiben eines der Hauptprobleme. Die nachgewiesenen Trunkenheitsfahrten verringerten sich im Jahresvergleich zwar um 21 Prozent auf 330 (2008: 418). Alledings gab es im letzten Jahr 25 Prozent mehr Unfälle, die auf Alkohol oder Drogen hinter dem Steuer zurückzuführen sind. Die Polizei erarbeitet daher neue Strategien, um mehr benebelte Fahrer aus dem Verkehr ziehen zu können. „Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass man im Innenstadtbereich insbesondere am Wochenende besser nicht angetrunken fährt”, sagt der Leiter der Verkehrsdirektion, Michael Hoffmann. Diesen Erfolg will die Polizei auf andere Gebiete ausweiten. Besorgnis erregend sei der Anteil stark alkoholisierter Autofahrer. Seit Jahren wird bei der Hälfte der registrierten Trunkenheitsfahrten ein Blutalkoholwert von mehr als 1,1 Promille festgestellt. „Ein großer Teil hat sogar mehr als zwei Promille”, weiß Hoffmann.
Deutlich weniger Unfälle mit Kindern
Die Polizei setzt beim Thema Verkehrssicherheit auf präventive und repressive Maßnahmen. „Das Projekt 'Kinderunfälle' trägt seit Jahren dazu bei, die Zahl verunglückter Kinder zu veringern”, so Polizeipräsidentin Ursula Steinhauer. 54 Kinder wurden 2009 in Hagen bei Unfällen verletzt. Das sind zwei weniger als 2008. Zum Vergleich: 2003 wurden 128 Kinder im Hagener Straßenverkehr verletzt. Schwerpunkte setzte die Polizei bei Geschwindigkeitskontrollen und bei der Kontrolle der Gurtpflicht. 16 665 Autofahrer fuhren 2009 in die Radarfalle, mehr als 6000 mussten ein Bußgeld zahlen, weil sie nicht angeschnallt waren. Einen Kontroll-Schwerpunkt setzt die Polizei auch bei jungen Erwachsenen, die noch immer überproportional an Unfällen beteiligt sind.