Hagen. All die Vorschriften und Verordnungen interessieren die Anwohner im Sterbecker Tal in Rummenohl herzlich wenig. Ihnen geht es, am äußersten Rand des Hagener Südens, um Sicherheit. Um die ihrer Kinder, die entlang der Heedfelder Straße des Morgens zur Bushaltestelle gehen.

Eine Art Spießrutenlauf, wie die Eltern in der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl versichern. Es ist dunkel, es gibt keinen Bürgersteig und der Fahrbahnrand liegt voller Schnee, der von den Räumfahrzeugen von der Fahrbahn geschoben wurde. Dazu kommen immer wieder Autos, die nach der langen Kurve vor dem Ortseingangsschild noch einmal richtig beschleunigen.

Unterschiedliche Wahrnehmung

Ein Umstand, den auch FDP-Vertreterin Lieselotte Ellner bestätigt: „Ich habe mich morgens eine halbe Stunde mit den Anwohnern an die Straße gestellt. Das ist eine Katastrophe.”

Das aber korrespondiert so gar nicht mit den Eindrücken, die Karl-Heinz Reike, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, gesammelt hat. Man habe, so Reike, an neun aufeinander folgenden Tagen Autos gezählt und Geschwindigkeiten gemessen. Ergebnis: keine signifikanten Geschwindigkeitsüberschreitungen. Auch in den Augen der Verkehrskommission sei der Bereich kein Unfallschwerpunkt und daher unauffällig.

Die unterschiedliche Wahrnehmung mag auch - im wörtlichen und übertragenen Sinne - mit dem Standpunkt zusammenhängen. Den Weg und Haltestelle liegen außerhalb geschlossener Ortschaften. Da ist nicht die Stadt, sondern der Landesbetrieb Straßen-NRW zuständig. Das Tempolimit setzt erst unmittelbar hinter dem Bus-Stopp ein. Mehrere Vorstöße habe man beim Landesbetrieb unternommen, um das Ortseingangsschild zu versetzen. Vergeblich. Auch ein Tempolimit lasse sich aus formalen Gründen nicht einführen. „Sie wohnen in einem solchen Bereich und müssen mit der Situation leben”, so Reike.

Erneute Messungen

Eine Aussage, die die Bezirksvertreter nicht hinnehmen wollen. Fahrzeuge werden jetzt erneut gezählt, die Geschwindigkeit gemessen. Der genaue Ort wird mit den Anwohnern abgesprochen. Danach wollen sich die Politiker vor Ort selbst ein Bild machen.