Hagen. Mit einer gelben Graffiti-Banane wurde das Hagener Kunstquartier geadelt. Nach dem Guggenheim-Museum und dem "Moma" hat nun der Aktionskünstler Thomas Baumgärtler auch dem Hagener Kunstquartier sein Gütesiegel aufgesprüht.

Damit tritt die Museumsinsel in die Fußstapfen prominenter Kulturstätten wie dem Guggenheim-Museum sowie dem „Moma” in New York, denn auch diese wurden vom Aktionskünstler Thomas Baumgärtel mit dessen weltberühmtem Gütesiegel veredelt.

Kunst im öffentlichen Raum

Als „Bananensprayer” ist der in Köln lebende Künstler weltberühmt. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Thomas Baumgärtel mit Kunst im öffentlichen Raum, seit 24 Jahren sprüht er seine gelbe Banane - für ihn und andere ein verschlüsseltes Signal der Avantgarde - an Türen, Wände und Fassaden von Museen, Galerien, Türmen oder Industriebrachen.

„Ich habe Kontakt zur Leitung des neuen Museumskomplexes aufgenommen, mir das Haus angeschaut und bin begeistert”, so der diplomierte Psychologe, Maler und Sprayer. Und Ulrich Schumacher und Alexander Klar (Emil-Schumacher-Museum) sowie Tayfun Belgin (Karl-Ernst-Osthaus-Museum) stimmten dem Angebot, dem Kunstquartier den Baumgärtel-Qualitätsstempel aufzusprayen, erfreut zu.

Wohlbemerkt: Der Sprayer nimmt für sein Bananen-Logo, das er mittlerweile an 4000 Orten weltweit angebracht hat, keinen Cent, „meine Banane kann man nicht kaufen, das bewahrt mir meine Unabhängigkeit”, betont Baumgärtel.

Mit Sprühdosen und einer Schablone aus Aluminium-Blech rückte der wohl bekannteste Graffiti-Künstler Deutschlands gestern auf der Museumsinsel an und „signierte” mit seiner Banane aus Acryl eine Wand im Foyer des neuen Kunstquartiers.

Von einigen Zeitgenossen wird Baumgärtel als subversiver Sprayer, Schmierfink oder Sachbeschädiger bezeichnet, ein Großteil der Kunstszene bewertet ihn allerdings als dadaistischen Künstler und als Kultfigur, die mit seinem Logo einen wichtigen Pfad für die moderne Kunst gelegt hat.

Nummer 61

Seit 2008 sprüht der Kreative „Bananen für das Ruhrgebiet” - Nummer 61 ziert nun die Hagener Museumsinsel. Als offizieller Beitrag zu „Ruhr 2010” wurde das Bananen-Projekt allerdings abgelehnt.