Hagen. Viele Hagener Feuerwehrleute erhalten keine angemessene Besoldung. Die Hagener Feuerwehr ist sich sicher: Ende des Jahres werden auch Feuerwehrbeamte in anderen Kommunen nicht mehr leistungsgerecht bezahlt. Die Beamten wollen weiter auf die Missstände aufmerksam machen.

Thomas Knutzen, Personalratsvorsitzender der Hagener Feuerwehr, geht davon aus, dass Ende des Jahres deutlich mehr als ein Dutzend Kommunen in der selben Lage sein werden wie Hagen: „Sie werden ihre Feuerwehrbeamten nicht mehr leistungsgerecht bezahlen können.”

Ursächlich dafür ist der Beförderungsstopp, den Landesinnenminister Ingo Wolf (FDP) für Nothaushaltsgemeinden erlassen hat. Und der Hagener Feuerwehrleute wegen der Überschuldung der Stadt als erste getroffen hat. Etwa 60 von 200 Hagener Berufsfeuerleuten erhalten seit geraumer Zeit keine ihrer Ausbildung angemessenen Besoldung. Und weder Gespräche mit der Bezirksregierung, noch solche im Innenministerium haben die Fronten aufgeweicht. Knutzen: „Im Innenministerium sind wir sogar ziemlich arrogant abgebürstet worden.” Auf das von der Hagener Feuerwehr angewandte Sparmodell, das der Stadt durch Extraleistungen der Feuerwehrkräfte nahezu 200 000 Euro jährlich erspart, sei nicht mal eingegangen worden.

Unterstützung durch den Oberbürgermeister

Immerhin haben die Feuerwehrleute den Oberbürgermeister und den Feuerwehrdezernenten auf ihrer Seite. Und die Bürger. „Sie haben uns nicht nur bei unserer Großdemonstration im vergangenen Oktober unterstützt, sondern inzwischen sind auch Listen mit fast 4000 Unterschriften bei uns eingegangen”, freut sich Knutzens Personalratskollege Thomas Eckhoff. „Den Bürgern liegt die Sicherheit der Stadt sehr am Herzen.”

Um mit Blick auf die Landtagswahl „Feuer unter dem Kessel zu halten”, so Thomas Knutzen, wollen sich Feuerwehrleute aus mehreren Städten am 4. Februar in Wuppertal zu einer weiteren Großdemo treffen. Thomas Köhler, stellv. Vorsitzender des Gesamtpersonalrats, freut sich, dass Oberbürgermeister Jörg Dehm seine Teilnahme zugesagt hat und in Wuppertal auch sprechen will.

Regelmäßige Informationen für die Bürger

Auch in Hagen wollen die Feuerwehrleute weiter aktiv bleiben. Ab 1. März wollen sie wieder regelmäßig montags die Bürger auf dem Friedrich-Ebert-Platz über die verschiedensten Aufgabenbereiche des Brandschutzes und Rettungswesens informieren. Und zum Landesfeuerwehrtag der Gewerkschaft Verdi am 29. April in Hagen wurde auch Ministerpräsident Jürgen Rüttgers eingeladen. Thomas Knutzen: „Ich hoffe, er bringt uns etwas mit.”