Hagen. Ein technischer Defekt ist ausgeschlossen: Das Feuer im Krankenhaus Boele wurde von Unbekannten gelegt. Die Staatsanwaltschaft hat übernommen.
Das Feuer am Dienstagmorgen im leerstehenden Gebäude des St.-Johannes-Hospitals in Hagen-Boele wurde von einem Brandstifter gelegt. Das gab die Polizei Hagen am Mittwochmorgen bekannt.
Ersten Ermittlungen zufolge komme ein technischer Defekt nicht als Brandursache in Frage, weshalb es sich um Brandstiftung handeln müsse, erklärte der Hagener Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli. Die Kriminalpolizei übernahm die weiteren Ermittlungen am Brandort. Sachverständige untersuchen, womit und an welcher Stelle das Feuer entfacht worden sein könnte. Möglicherweise wird auch noch ein Gutachter hinzugezogen.
Die Ermittler wollen auch herausfinden, wie der oder die Täter in das Gebäude eindringen konnten. „Das Haus ist ja sehr verschachtelt“, so Pauli. Auf die Frage, ob Obdachlose oder andere Personen regelmäßig in dem leerstehenden Gebäude nächtigen, antwortete der Oberstaatsanwalt, darüber sei ihm nichts bekannt.
50 Feuerwehrleute vor Ort
Arbeiter hatten am Dienstag gegen 10.30 Uhr eine Rauchentwicklung im Bereich der ehemaligen Cafeteria, die sich im Kellergeschoss befindet, entdeckt und die Einsatzkräfte alarmiert. Die Berufsfeuerwehr rückte mit zwei Zügen aus, und es waren auch freiwillige Kräfte im Einsatz, sodass sich letztlich 50 Feuerwehrleute vor Ort befanden. Die Feuerwehr löschte den Brand, bei dem niemand verletzt wurde.
Bereits Mitte März hatte nachts um 2.20 Uhr plötzlich ein Aktenschrank im St.-Johannes-Hospital in Flammen gestanden. Die Brandmeldeanlage sorgte zwar dafür, dass die Feuerwehr rechtzeitig vor Ort war, um die Flammen frühzeitig einzudämmen. Doch die einzigen Personen, die in der Nacht eine Scheibe einschlugen und in aller Eile durchs Fenster einstiegen, waren die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, ansonsten fanden sich keinerlei Einbruchsspuren an dem Bau. Auch in diesem Fall ist es bis heute rätselhaft, wie der oder die Täter in das Gebäude eindringen konnten.
Zeugenhinweise zu den Bränden werden unter der Rufnummer 02331-986 2066 entgegengenommen.