Hagen. Eine unerwartete E-Mail von den Vereinten Nationen sorgt in der Stadtredaktion Hagen doch für einige Zweifel.
Wir alle kennen diese E-Mails, in denen irgendein Erbprinz von der Südhalbkugel offenkundig ganz erheblich unter der millionenschweren Erbschaft eines stinkreichen Vorfahren „leidet“. Eine exorbitante Dollar-Summe müsse daher bei irgendwelchen Banken in Europa versteckt werden, bittet der um Vertrauen werbende Absender in radebrechendem Deutsch darum, ihm sämtliche Kontodaten zuzuschicken – natürlich für einen stattlichen Teilbetrag als Gegenleistung. Da diese Halunken-Masche noch immer rund um den Globus kreist, muss es tatsächlich noch genügend Naivlinge geben, die hier reagieren und auf plötzlichen Reichtum spekulieren.
Bei mir meldete sich im Büro der Stadtredaktion Hagen derweil Judith Parker, für das Vereinigte Königreich Leitende Beraterin bei den Vereinten Nationen, also offensichtlich eine unmittelbare Vertraute von King Charles. Sie wollte mich informieren, „dass die Auszahlung Ihrer Zulage vom Exekutivkomitee des Überprüfungsausschusses für Zulagen und Vergütungen der Vereinten Nationen genehmigt wurde“.
Ei der Daus! Bei der UNO in New York hat man also erkannt, dass ich einen generösen Bonus wahrhaftig mal verdient hätte. „Ich bitte Sie daher, Ihre Angaben zu bestätigen, damit die Finanzabteilung Ihre Auszahlung unverzüglich genehmigen kann“, fordert die Überbringerin der frohen Botschaft, ihr den kompletten Namen, Anschrift und die Telefonnummer zukommen zu lassen.
Keine Kontonummer?
Da frage ich doch lieber mal meinen neuen Freund, den Erbprinzen von den Kokosnuss-Inseln, ob das mit rechten Dingen zugeht.