Hohenlimburg. Citymanagement präsentiert Pläne für Hohenlimburg – Bürgerdialog für lebendige Innenstadt.

Ein Sommercamp und ein Feierabendmarkt. Das sind nur zwei der Impulsprojekte, die das neue Citymanagement bei ihrer offenen Runde im Werkhof vorgestellt hat .Unter dem Motto „Hohenlimburg im Aufbruch“ konnten dort interessierte und engagierte Bürger mit den neuen Citymanagern des Planungsbüros „Stadt und Handel“ und den Quartiersarchitekten des Architekturbüros Kroos und Schlemper ins Gespräch kommen.

Bis 2026 ist das neue Quartiers-Team, bestehend aus mehreren Köpfen, damit beauftragt, Hohenlimburgs inneren Kern wieder auf Vordermann zu bringen. Finanziert aus den Insek-Fördertöpfen. „Wir sind keine Wunscherfüller“, blickte Mitglied Anne Kraft schon vor Monaten auf die Innenstadt von Hohenlimburg, die seit Jahren mit Leerstand kämpft und nach neuen Frequenzbringern und Belebung lechzt. „Aber wir möchten mit den Menschen sprechen. Warum kommen sie in die Innenstadt oder was hindert sie daran? Wie wollen die Menschen künftig in Hohenlimburg leben?“

Elisabeth Zessin und Lena König vom Quartiersmangement.
Elisabeth Zessin und Lena König vom Quartiersmangement. © Westfalenpost | Nils Calik

Mit Fördermitteln aus dem „Sofortprogramm Innenstadt“ war Gisbert Schneider vom Planungsbüro Stadt und Handel gemeinsam mit der Stadt bereits seit Anfang 2022 aktiv, um Neugründer mit vergünstigten Mieten in die Zentren der Stadtteile Hohenlimburg, Hagen-Mitte und Haspe zu holen. Bis Ende 2023 lief das Förderprogramm aus - und in Hohenlimburg konnten lediglich drei Leerstände über das Programm gefüllt werden. Ein maues Ergebnis. „Wir hätten gerne mehr Vermietungen gehabt, aber es fehlten weitere potenzielle Bewerber, bei denen es passte.“

Leerstand bei knapp 18 Prozent

Die Leerstandsquote stagniert und liegt bei rund 17,9 Prozent - zweieinhalb Mal so hoch wie in Haspe. Nach knapp zweieinhalb Jahren Leerstandsmanagement für Hohenlimburg zog Schneider ein ernüchterndes Fazit. „Der Einzelhandel wird nicht die Zukunft für Hohenlimburg sein.“ Er habe mehrere Filialisten, wie etwa den Mode-Discounter Takko und die Drogeriemärkte Rossmann und DM angefragt - ohne Erfolg. „Für Filialisten ist entscheidend, ob es eine gute Kundenfrequenz und genug Parkplätze am Standort gibt. Beides ist in Hohenlimburg nicht gegeben.“ Vielmehr brauche es ein neues Zukunftsbild.

„Es sollen Projekte von Hohenlimburgern für Hohenlimburger sein“, blickte Anne Kraft vom Planungsbüro beim Bürgertreffen in die Zukunft. „Wir wollen den Bürgern Impulse geben und sie in die richtige Richtung führen.“ Die Impulse, die das Dortmunder Planungsbüro an dem Abend gegeben hat, umfassen die kreative Neugestaltung der zentralen Plätze, eine Art Sommer-Camp, in der Stadt verteilte QR-Codes mit Inhalten zum Lesen, Outdoor-Stadtmobiliar, Outdoor-Lehrräume in der Natur für Schulen und einen Feierabendmarkt.

Quartiersmanagement Hohenlimburg trifft Bürger im Werkhof: Viele Gespräche und Impulse unter den Teilnehmenden.
Quartiersmanagement Hohenlimburg trifft Bürger im Werkhof: Viele Gespräche und Impulse unter den Teilnehmenden. © Westfalenpost | Nils Calik

Gute Kooperation

Mit der Kooperation der Hohenlimburger scheint man auch zufrieden zu sein. „Wir haben heute wirklich großartige und konstruktive Gespräche geführt“, sagt Anne Kraft und erklärt dabei noch, dass sie auch Mitstreiter für die weitere Planung und Umsetzung der Projekte gefunden hat. Auch bei den Besuchern kam das Event gut an. „Hohenlimburg hat es in den vergangenen Jahrzehnten versäumt, Fremdverkehr mit dem Schloss oder der Natur anzulocken“, sagt Horst Bach, „Es ist auf jeden Fall schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es heute Abend bei einem lockeren Ambiente ist.“

Viele ältere Bürger

Auch der stellvertretende Bürgermeister Frank Schmidt sah die Veranstaltung in einem positiven Licht. Er und seine Kollegen von den Bürgern für Hohenlimburg und von der CDU haben dort ihre Präsenz gezeigt, um ihre Unterstützung und Kooperation zu zeigen. Ein Besuch der Ratskollegen aus den anderen Parteien wie die SPD blieb jedoch aus. „Es ist gut, dass sich auch mal eindeutig auf die Hohenlimburger Innenstadt konzentriert wird“, so Schmidt, „Wir dürfen nicht vergessen, dass viele der Bürger im Bereich der Hohenlimburger Innenstadt schon älter sind und auf deren Bedürfnisse sollte man sich auch konzentrieren.