Elsey. Der Hagener Ron Jannusch hat sich mit der Reparatur und Veredelung von Felgen selbständig gemacht - und will sein Unternehmen ausbauen

Mit Macken und Schrammen versehene Alufelgen sieht Ron Jannusch häufig. Daraus wieder frisch-glänzende Felgen zu machen, auf dieses Geschäft hat er sich mit seinem Betrieb in Elsey spezialisiert - und der Laden läuft. Gut gefüllt ist das Lager mit Felgen von Kundenaufträgen. „Ich wusste immer, dass die Nachfrage da ist. Dass es so schnell diese Ausmaße annimmt, hätte ich aber nicht gedacht.“

Firma seit 2022

Vor zwei Jahren hat der 31-Jährige mehrere Hallen gegenüber der Aral-Tankstelle in Elsey angemietet, um sich dort mit „Black Concept“ selbständig zu machen. Einem Betrieb, der die Alufelgen von Autos repariert, beschichtet und veredelt. „Die meisten Kunden kommen, weil ihre Felgen am Bordstein geschrappt sind und wieder frisch aussehen soll.“ Dabei geht der Kundenkreis weit über die Tuner-Szene hinaus. „Es gibt kein typisches Kundenklischee. Vom Jugendlichen, der sich für schicke Felgen verschuldet, bis zum Rentner, der seine abgenutzten Felgen am Auto wieder ordentlich haben will, ist alles dabei.“ Wieder andere wollen das Extravagante, wünschen sich Felgen in pink, gold oder neon.

Von Pink bis Gold: Auch Alufelgen mit extravaganten Farben sind bei Kunden beliebt und werden im Showroom von Black Concept in Hohenlimburg gezielt in Szene gesetzt.
Von Pink bis Gold: Auch Alufelgen mit extravaganten Farben sind bei Kunden beliebt und werden im Showroom von Black Concept in Hohenlimburg gezielt in Szene gesetzt. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Breiter Markt

Ein breiter Markt und ein lukratives Geschäft, das Ron Jannusch früh für sich entdeckt hat. Der gebürtige Hasper hat Maschinenbau studiert und während seiner Abschlussarbeit in einem Pulverbeschichtungsbetrieb in der Umgebung gearbeitet. Dabei erweiterte er mit dem damaligen Chef das Angebot des Betriebes um Felgenreparaturen. Es lief so gut, dass er sich nach drei Jahren entschied, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Den passenden Standort lieferten die Lagerhallen gegenüber der Aral-Tankstelle. Wo früher mal ein Industriebetrieb war, ein Schuhgeschäft seine Waren anbot und Reifen des Hohenlimburger Reifendienstes nebenan lagerten, wehen seit zwei Jahren die Flaggen von „Black Concept“ vor der Tür.

Zwei Wochen Arbeit

Bis eine Felge aufbereitet ist, dauert es rund zwei Wochen. Die Verfahren sind aufwendig und bestehen aus mehreren Schritten. So werden die Felgen chemisch entlackt und dann neu aufgebaut. Das Pulver wird über eine Pistole elektrostatisch aufgeladen, sodass es auf der Felge haftet. Danach geht die Felge in den Elektro-Ofen und wird auf 175 Grad erhitzt, sodass die Pulverfarbe quasi eingebacken wird.

Alufelgen im Lager: Die Nachfrage nach Felgenreparaturen ist hoch - und Ron Jannusch und seine Mitarbeiter können sich über Aufträge nicht beschweren. 
Alufelgen im Lager: Die Nachfrage nach Felgenreparaturen ist hoch - und Ron Jannusch und seine Mitarbeiter können sich über Aufträge nicht beschweren.  © WP Hagen | Marcel Krombusch

Die typischen Bordstein-Schrammen an den Felgenrändern werden auf einer Drehbank abgekratzt. Ein Meißel fährt über die Oberfläche und glättet den Bereich. Präzisionsarbeit per Maschine, schließlich darf nicht mehr als ein Millimeter tief von der Felge abgekratzt werden, so die Vorgabe vom Tüv. Kosten für die Felgenreparatur: ab 350 Euro für alle vier Felgen, ohne Montage. Je nach Wünschen liegt das Preisschild auch höher.

Viele Aufträge

„Es gibt zahlreiche Mitbewerber auf dem Markt“, weiß Jannusch. „Da sieht man, wie groß der Bedarf ist, dass dennoch alle genug zu tun haben.“ Er sehe andere Anbieter im Umkreis daher nicht als Konkurrenz und leite auch mal Aufträge weiter, wenn er selbst keine Kapazitäten hat. Zirka hundert Sätze Alufelgen bearbeite sein Betrieb im Monat, wobei die Zahl je nach Haupt- und Nebensaison schwankt.

Drei Mitarbeiter

Mit zwei Mitarbeitern ging der Jung-Unternehmer vor zwei Jahren an den Start, inzwischen ist ein weiterer hinzu gekommen. Ab diesem Jahr will er in seinem Betrieb auch ausbilden. Der entsprechende junge Kandidat für die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer steht schon bereit.

Auffällige Werbung: Die Wagen von Mitarbeitern von
Auffällige Werbung: Die Wagen von Mitarbeitern von "Black Concept" tragen den Schriftzug des Unternehmens über die Straßen über Elsey hinaus. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Größere Halle nötig

Langfristig will er auch eine größere Halle für „Black Concept“ suchen. „Es ist jetzt schon sehr eng. Das Ziel is, in den nächsten fünf Jahren in eine neue Halle zu ziehen.“ Ob diese auch in Hohenlimburg sein wird, das werde man sehen. „Aber wir wollen im Umkreis von 15 Kilometern bleiben“, möchte er sich nicht allzu weit von seinem bisherigen Einzugsgebiet entfernen.