Hagen-Wehringhausen. Weil ein Schüler drohte, die Schule in die Luft zu sprengen, wurde die Freie Evangelische Gesamtschule Hagen am Donnerstag geschlossen.
Helle Aufregung in Wehringhausen: Wegen einer im Raum stehenden Amok-Tat wurden alle Schüler der Freien Evangelischen Gesamtschule Hagen (FESH) am Donnerstag um die Mittagszeit nach Hause geschickt. Inzwischen konnte die Polizei Entwarnung geben, der potenzielle Täter ist gefasst.
Gegen 11.20 Uhr traf eine E-Mail im Sekretariat der christlich geprägten Schule ein. Der Absender drohte damit, die Schule in die Luft zu sprengen. Außerdem enthielt das Schreiben zum Teil obszöne Beleidigungen, die sich gegen Schulleiter Matthias Bölker und andere Personen richteten.
Sechs Streifenwagen vor Ort
Die Schule informierte daraufhin die Polizei Hagen, die sechs Streifenwagen nach Wehringhausen schickte. Da noch niemand wusste, wie ernst die Drohung zu nehmen war, wurden alle Schüler nach Hause geschickt. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, betonte Tim Sendler, Sprecher der Polizei Hagen.
Doch die Polizei fand schnell heraus, dass es sich beim Absender der E-Mail um einen Schüler der FESH handelte, der an diesem Tag nicht zum Unterricht erschienen war. Obwohl er die E-Mail nicht unter seinem echten Namen abgeschickt hatte, konnten die Beamten schnell ermitteln, woher die E-Mail stammte. Der Schüler wurde daraufhin an seinem Wohnort im Ennepe-Ruhr-Kreis ausfindig gemacht und mit zur Wache genommen. „Letztlich war die Situation weniger dramatisch als man anfangs vielleicht annehmen konnte“, so Sendler.
Zu einem möglichen Motiv des Schülers wollte die Polizei nichts sagen. Der Einsatz an der Schule ist inzwischen beendet, am Freitag soll der Unterricht wieder aufgenommen werden.
Am Freitag gab die Polizei dann bekannt, dass sich der Tatverdacht gegen den Schüler nicht erhärtet habe. Er komme als Absender der E-Mail nicht in Frage. Das hätten weitere kriminaltechnische Untersuchungen ergeben. Wer der wahre Absender der Droh-Mail sei, habe noch nicht ermittelt werden können. Der Polizei lägen aber diverse Hinweise vor, denen sie jetzt nachgehe. Zudem hätten die derzeitigen Ermittlungen keine Hinweise auf eine Gefahr für die Schüler oder Lehrer der FESH ergeben.