Hagen. Anfang Februar wurden Kiosk und Post-Filiale im Wasserlosen Tal überfallen. Wie es dem Betreiber geht. Und wo kann man Postsachen nun erledigen?

Neues aus Hagen-Emst: Die Vorgeschichte ist ernst, trotzdem freut er sich aber sicherlich über die Genesungswünsche: Am 4. Februar wurde Firouz Bakht in seinem Kiosk samt Post-Filiale im Wasserlosen Tal in Hagen überfallen. Seitdem, also seit über einem Monat, hat das Geschäft nicht mehr geöffnet.

Wegen Krankheit geschlossen

Auf einem handgeschriebenen Zettel ist zu lesen: „Liebe Kunden, der Laden bleibt vorübergehend wegen Krankheit geschlossen.“ Auf dem gleichen Stück Papier steht - ebenfalls in Handschrift verfasst – in rosa, blau und schwarz mehrmals „Gute Besserung!“

Eine nette Geste: Kunden wünschen dem Kioskbetreiber Firouz Bakht „Gute Besserung“.
Eine nette Geste: Kunden wünschen dem Kioskbetreiber Firouz Bakht „Gute Besserung“. © WP | Michael Kleinrensing

Es handelt sich hierbei wohl um Genesungswünsche von Kunden, die sich nach dem Befinden des überfallenen Kioskbetreibers erkundigen oder Postangelegenheiten in dem Shop oberhalb der Stadthalle erledigen wollen.

Auf dem Weg der Genesung

Wie es Firouz Bakht mittlerweile geht und wie es im Wasserlosen Tal weitergehen wird? „Aktuell befindet sich unser Partner der Post-Filiale auf Emst noch auf dem Weg der Genesung“, teilt Christina Schläger-Herrero, Regional-Sprecherin Kommunikation Mitte der DHL-Group, auf Nachfrage der Stadtredaktion mit. Und weiter: „Wir hoffen aber, dass es ihm bald besser geht und die Post-Filiale zeitnah, bestenfalls im Laufe des Monats März, wiedereröffnen kann. Einen konkreten Eröffnungstermin können wir aber noch nicht nennen.“

Rückblick: In den frühen Morgenstunden an besagtem 4. Februar wurde Firouz Bakht in seinem Kiosk oberhalb der Stadthalle überfallen. Gegen 4.20 Uhr hatte der 59-Jährige seinen Laden aufgeschlossen, als er kurz darauf eine Person, die auf ihn zustürmte, bemerkte. So war es damals in einem Polizeibericht zu lesen. Der Räuber habe ihm ein Messer entgegengestreckt und gefordert: „Geld her!“. Daraufhin habe er dem Mann eine Geldbörse mit wenigen Banknoten übergeben; kurz darauf sei der Unbekannte aus dem Geschäft geflohen.

Räuber mit markanten Händen

Der Kioskbesitzer beschrieb den Akzent des Räubers als südländisch. „Der Räuber war etwa 1,80 Meter groß, 25 bis 30 Jahre alt und hatte eine kräftige Statur. Besonders auffällig erschienen dem Überfallenen die kräftigen und markanten Hände des Mannes“, teilte die Polizei damals mit und unterstrich, dass sie dringend nach Zeugen suche. Und tatsächlich konnte nach intensiven Ermittlungen ein 25-jähriger Hagener geschnappt werden. Er hatte übrigens nicht nur den Kiosk am Wasserlosen Tal, sondern wenige Stunden später einen weiteren Kiosk am Märkischen Ring überfallen. Hier hatte er eine Klappsäge bei sich und forderte die Herausgabe von Bargeld.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hagen wurde der Mann am 23. Februar einem Haftrichter vorgeführt; dieser ordnete Untersuchungshaft an.

Die neue Post-Filiale im Kiosk von Firouz Bakht wurde Anfang September an der Riemerschmidstraße 1-3 in Hagen-Emst eröffnet. Das Foto ist im August entstanden.
Die neue Post-Filiale im Kiosk von Firouz Bakht wurde Anfang September an der Riemerschmidstraße 1-3 in Hagen-Emst eröffnet. Das Foto ist im August entstanden. © Michael Kleinensing | Michael Kleinrensing

Aber zurück in den Kiosk, den Firouz Bakht hoffentlich bald komplett genesen und vom Überfall einigermaßen erholt, wieder öffnen kann: Früher firmierte der Kiosk als DHL-Paketshop, doch dann wurde er in eine Post-Filiale mit einer entsprechenden Serviceerweiterung umgewandelt.

Könnte in Kürze (vielleicht noch im März) wieder eröffnen: Der Kiosk samt Post-Filiale an der Riemerschmidstraße 1-3.
Könnte in Kürze (vielleicht noch im März) wieder eröffnen: Der Kiosk samt Post-Filiale an der Riemerschmidstraße 1-3. © WP | Michael Kleinrensing

Seit dem 1. September haben also all jene, die Postangelegenheiten zu erledigen haben, die Möglichkeit, den Kiosk in der Riemerschmidstraße 1-3 ansteuern.

Keine Post-Filiale mehr im Emster Ladenhof

Zur Erinnerung: Seit Spätsommer können Postkunden nicht mehr das Schreibwarengeschäft samt Lottoshop im Emster Ladenhof aufsuchen, um Briefmarken zu kaufen oder Päckchen abzugeben, sondern müssen sich auf den Weg ins Wasserlose Tal begeben.

Schreibwaren Pierschke auf Emst: Die dort über etliche Jahre  betriebene Postfiliale hat Ende August 2023 geschlossen.
Schreibwaren Pierschke auf Emst: Die dort über etliche Jahre betriebene Postfiliale hat Ende August 2023 geschlossen. © WP/Yvonne Hinz | Yvonne Hinz

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Zwar betreibt Ellen Pierschke wie bisher ihren Laden an der Emster Straße 109 und bietet dort Schreibwaren, Geschenkartikel ect. an, doch flankiert ihr Geschäft seit Ende August keine Post-Filiale mehr.

Alternative Post-Filialen oder Paketshops

Und wo wird Emster Bürgern in Sachen Postangelegenheiten geholfen, bis Kioskbetreiber Firouz Bakht wieder am Start ist? „Alternativ können die Kundinnen und Kunden die Filiale an der Eilper Straße 53 oder an der Hochstraße 110, die Packstationen an der Eppenhauser Straße 108 und am Aldi-Markt im Wasserloses Tal 29 oder den Paketshop an der Gerhart-Hauptmann-Straße 1a aufsuchen. Wir bitten die Umstände zu entschuldigen“, teilt Sprecherin Christina Schläger-Herrero auf Nachfrage unserer Zeitung mit.