Hagen. Familie, Freunde und Wegbegleiter haben dem charismatischen Unternehmer Jörn Kreke die letzte Ehre erwiesen. Von schönen Momenten und Applaus.
Es war ein besonderer Tag und es war ein würdevoller Abschied von einem Visionär, einem Unternehmer mit Herzblut und einem ausgesprochenen Familienmensch: Zahlreiche Freunde und Bekannte sowie etliche Vertreter aus der heimischen Wirtschaft, Politik und Kultur nahmen am Freitag, 23. Februar, von „Douglas-Vater“ Jörn Kreke Abschied.
Der charismatische Pionier und erfolgreiche Unternehmer war am 7. Februar im Alter von 83 Jahren gestorben. Die Gedenkfeier in der Johanniskirche in Hagen, an der Hunderte Gäste teilnahmen, war durch ruhige Momente der Besinnung geprägt, aber auch durch lebensbejahende, leichte Passagen, die auf ein erfülltes Leben hinwiesen, das Jörn Kreke führen durfte.
Und die im Anschluss im Hotel/Restaurant Arcadeon stattgefundene Lebensabschiedsfeier machte deutlich, dass „alles seine Zeit hat, und das auch gut so ist“.
Farbtupfer für ein farbenfrohes Leben
Die Gäste der Lebensabschiedsfeier - die Familie Kreke hatte 200 Freunde und Bekannte eingeladen und diese gebeten, „zu Ehren von Jörns farbenfrohem Leben einen kleinen Farbtupfer zu tragen“ - waren der Bitte gern nachgekommen, und fast alle hatten sich ein buntes Tuch oder eine farbige Krawatte umgebunden. „Ein schönes Bild, das Jörn sicherlich gefallen hätte“, resümierte die Familie.
Respekt vor seiner Lebensleistung
„In der Johanniskirche, der ältesten Kirche Hagens, erweisen wir Jörn Kreke die letzte Ehre und verneigen uns respektvoll vor seiner Lebensleistung“, fand Pfarrer Jürgen Schäfer richtige Worte. Und er unterstrich: „Hier und heute soll nicht nur der Unternehmer, sondern der Mensch Jörn Kreke im Mittelpunkt stehen.“
Zur Erinnerung: Bis 2001 war Jörn Kreke Vorstandsvorsitzender des Lifestyle-Konzerns Douglas. Er übergab den Vorsitz nahtlos an seinen Sohn Henning weiter. Von 2001 bis Ende 2013 war Jörn Kreke Vorsitzender des Aufsichtsrates, ab 2014 war der charismatische Mann Ehrenvorsitzender des Douglas-Holding-Aufsichtsrates.
In Holthausen verwurzelt
Pfarrer Jürgen Schäfer unterstrich die Bodenständigkeit des mit seiner Familie über viele Jahre in Holthausen lebenden Mannes und lobte seine Verbundenheit zu Hagen: „Er hat die Elbers-Brache zum Leben erweckt, einen Lehrstuhl an der Fernuni Hagen finanziert, das Arcadeon mit auf den Weg gebracht sowie das Theater, die evangelische Stiftung Volmarstein und die Holthauser Dorfgemeinschaft unterstützt. Wo Not war, gab er gerne.“ Jörn Kreke sei zweifelsohne eine Autorität gewesen, doch „er war immer gern unter Menschen und stand nie über ihnen“.
Amüsante Begebenheiten
Sohn Henning Kreke erinnerte in kleinen Geschichten, die er mit „Unser Vater“ betitelt hatte, an amüsante Begebenheiten innerhalb der Familie und mit Geschäftsfreunden. „Jörn war kein Kind von Traurigkeit, er hat immer viel gelacht und gern lustige Geschichten gehört und selbst erzählt“, blickte sein Sohn zurück. Und weiter: „Er war oft der Pausenclown - auch auf dem Internat in Amerika. Dann hat er aber irgendwann die Kurve gekriegt und wurde überaus erfolgreich.“
„„Jörn war kein Kind von Traurigkeit, er hat immer viel gelacht und gern lustige Geschichten gehört und selbst erzählt“
Riesenapplaus für sein Lebenswerk
Der Anregung, den beliebten Familienmenschen mit einem Riesenapplaus für sein Lebenswerk zu würdigen, folgten die Gäste gern. Solch einen lauten, lang anhaltenden und herzlichen Beifall in einer Kirche hört man selten. Mit Freude in der Stimme rief Henning Kreke daraufhin mit Blick nach oben: „Jörn, hoffentlich hast du das gehört!“
„Celebration of life“
In Amerika, wo sich die Familie Kreke oft aufhält bzw. aufgehalten hat, wird häufig zu einer „Celebration of life“ („Feier des Lebens“) eingeladen. Familienmitglieder, Freunde und Wegbegleiter des Verstorbenen haben dabei Gelegenheit, in gelöster Atmosphäre und auf persönliche Art und Weise Abschied zu nehmen. Nicht die Traurigkeit des Abschieds steht im Mittelpunkt, sondern das erfüllte Leben des Verstorbenen wird gefeiert und schöne Erinnerungen an ihn und sein Wirken werden geteilt.
Die Beisetzung Jörn Krekes auf dem Loxbaum-Friedhof fand am Mittwoch, 21. Februar, im engen Kreis statt. Für die Trauerfeier hatte die Familie die Gnadenkirche in Holthausen gewählt.
Der Gedenkgottesdienst wurde musikalisch von Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Hagen begleitet, einige der Musiker umrahmten auch die anschließende Lebensabschiedsfeier.
Das komplette Erdgeschoss des Hotel/Restaurants Arcadeon in Halden war für den Anlass reserviert und in geschmackvollem Dunkelrot/Creme dekoriert. Langjährige Wegbegleiter und Freunde der Familie Kreke trafen sich dort zum Austausch und um „Tschüss Jörn“ zu sagen.