Boele. Mal wieder soll es regnen beim Karnevalszug in Boele. Die Kinder, für die der Straßenkarneval das große Highlight ist, trifft es am schlimmsten

Elf Grad, 60 Prozent Regenwahrscheinlichkeit. Man hat sich daran gewöhnt, dass das Wetter beim Boeler Rosensonntagszug bescheiden ist. In den vergangenen Jahren hat es immer geregnet, gestürmt, eisig gezogen. Man wollte einfach immer nur nach Hause, wenn man nicht auf die Strategie gesetzt hatte, sich mit wilden Schnapsmischungen zu betäuben.

Am allerschlimmsten finde ich diese mal wieder nasse Wetteraussicht für die Kinder. Für sie ist der Straßenkarneval der Höhepunkt der Session. Bis auf jene Kinder, die in Karnevalsvereinen aktiv sind, ist die Welt der schunkelnden Säle, Gemeindekarnevalsveranstaltungen und Empfänge für die Kleinsten ja verschlossen. Die Feiern in den Kindergärten und Schulen. Aber vor allem die Züge sind die Highlights für die Kinder.

Eine Frage der Verbundenheit

Dass sie im Regen am Straßenrand stehen, eigentlich bereit für die Bonbon-Schlacht an der Bordsteinkante, bereit jedem der Wagen zuzurufen und jeder Fußgruppe zuzuwinken, das ist einfach ärgerlich. Mal ganz davon abgesehen, dass die vielen Gruppen und Mitfahrenden auf den Wagen Stunden und Wochen der Vorbereitung in Bau und Kostümierung gesteckt haben, um dann damit dem Regen trotzen zu müssen.

Umso schöner, dass es trotzdem immer wieder Zehntausende sind, die die Straßenränder säumen und sich durch das Wetter nicht vergraulen lassen. Gerade in Boele. Es ist für viele - ganz gleich, ob sie jung und überdurstig am Krankenhaus stehen oder später mit ihren Familien irgendwo an der Hagener-, der Helfer oder der Schwerter Straße - eine Tradition und eine Frage der Verbundenheit mit dieser Veranstaltung. „Auf zum Zuch“ eben. Fürs Zuhausebleiben gibt es eigentlich keine Ausreden - außer, man hasst Karneval.

Bleiben Sie alle möglichst trocken, feiern Sie friedlich und schieben Sie die Kids in die erste Reihe. Es ist auch ihr Tag.