Hagen. Eine Luftmassengrenze rollt auf NRW zu. Wetter-Experte Bastian Rissling erklärt, wie sich die Lage in Hagen entwickeln wird:
Es entsteht in den nächsten Tagen eine regelrechte Luft-Gemengelage: Die warme Luft aus dem Süden trifft auf eine Kaltfront, die von Skandinavien herüberzieht. An dem Punkt, an dem die Fronten aufeinandertreffen, bildet sich eine sogenannte Luftmassengrenze. „In diesen Grenzgebieten kann es zu Extremereignissen wie Eisregen kommen“, blickt Hagens Wetter-Experte Bastian Rissling auf die Lage, die sich voraussichtlich am Mittwoch entwickeln wird.
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Die gute Nachricht ist: Hagen wird, zumindest nach den aktuellsten Vorhersagen, nicht im Gebiet der Luftmassengrenze liegen. „Diese Zone wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch ein Stück südlich von uns liegen“, erklärt Rissling die aktuellen Berechnungen. Aber: Es wird kalt. Und vielleicht weiß. Denn bislang sieht es so aus, als ob Hagen zu den Bereichen gehören wird, die auf der „kalten Seite“ mit Minusgraden liegen, während auf der warmen Seite mit bis zu 12 Grad und Regen zu rechnen sei. „Es wird also mit hoher Wahrscheinlichkeit bei uns noch einmal schneien“, so Rissling.
Wetterdienst informiert über aktuelle Lage
Der Deutsche Wetterdienst hat dazu bereits eine Vorabinformation (keine amtliche Warnung) herausgegeben. Es sei zu rechnen mit „10-15 Zentimeter Neuschnee in 6 Stunden bzw. 10-20 Zentimeter in 12 Stunden oder 25 bis 40 Zentimeter in 24 Stunden. Gebietsweise geht der Schnee vorübergehend auch in Regen über, wobei dieser am Boden gefriert und Glatteis verursacht“, heißt es vom Wetterdienst zum Gebiet rund um die Volmestadt.
„Gebietsweise geht der Schnee vorübergehend auch in Regen über, wobei dieser am Boden gefriert und Glatteis verursacht“
Und: „Die genaue Lage der Luftmassengrenze ist noch unsicher, sodass eine Aktualisierung der Vorabinformation in den nächsten 6 bis 12 Stunden erfolgt.“ Es sei also ratsam, aktuelle Warnungen im Blick zu behalten - beispielsweise über die Nina-Warnapp.
Vorsicht: Glätte auf den Straßen möglich
Das bestätigt auch Bastian Rissling: „Es ist noch nichts in Stein gemeißelt, die Lage kann sich natürlich bis Mittwoch noch verändern. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt aber sieht es so aus, als ob wir nicht von der Luftmassengrenze betroffen sein werden.“ Geschneit hat es auch am Montag bereits. So wurden unter anderem am Bölling etwa 14 Zentimeter Neuschnee gemessen. „Auch am Dienstag kann es weitere Schneefälle geben. Durch die Temperaturen wird der Schnee gerade in den tieferen Lagen aber schnell pampig oder matschig. In den höheren Bereichen, ab 300 oder 400 Metern, bleibt der Neuschnee aber auch liegen.“
Dennoch sei mit Blick auf die nächsten Tage etwas Vorsicht geboten. Auch mit Glätte müssten die Hagenerinnen und Hagener in den nächsten Tagen rechnen. Besondere Gefahr bestehe dafür am Mittwoch oder Donnerstag, bevor sich die Wetterlage dann zum Wochenende hin wieder beruhigen wird.
Winterdienst räumt ab 4 Uhr morgens die Straßen
Auch bei den Hagener Entsorgungsbetrieben blickt man gespannt auf die Lage: „Am Montag hatten wir tatsächlich in Haspe in den höheren Lagen Probleme mit der Müllabfuhr“, blickt Sprecherin Jacqueline Jagusch auf die Situation. Mit Blick auf die kommenden Tage, sei man vorbereitet, so gut es geht: „Wir sind ja bereits seit Donnerstag quasi dauerhaft unterwegs und räumen, haben aber natürlich nur begrenzte Kapazitäten.“
Die Räum- und Streuwagen seien grundsätzlich ab 4 Uhr morgens unterwegs und räumen - bis spätabends“, gibt Jagusch Einblicke. Dabei fahren die Fahrer Routen nach bestimmt Alarmplänen. Heißt: Strecken zu Krankenhäusern, Hauptverkehrsadern oder aber Schulwege werden als erstes geräumt, dann arbeitet sich der Winterdienst vor.
Mit Blick auf das Räumen vor der eigenen Haustür rät der HEB: Solange es schneit, sollte kein Schnee geschoben oder gestreut werden. „Das bringt am Ende nichts, das Salz wird quasi weggeschwemmt und der freigeräumte Weg wieder zugeschneit.“