Hagen. Seit Jahrzehnten sehnt man in Breckerfeld eine Ortsumgehung herbei. Wie es baulich auch gehen kann, sieht man in Oberbayern. Ein Kommentar.

Wenn man in den Urlaub fährt, sieht man ja was möglich ist. Ich war in Ruhpolding und musste an Breckerfeld denken. Unsere Nachbarstadt, über die wir ja jeden Tag genau so berichten wie über Hagen, ächzt bekanntlich in ihrer schönen Altstadt unter dem Auto- und Lasterverkehr. Zu Stoßzeiten ist der Kern der Hansestadt zugesetzt wie ein verstopftes Abflussrohr.

Der Ort Ruhpolding erinnert mich stark an Breckerfeld. Bis 2008 rollten bis zu 15.000 Fahrzeuge durch den touristischen Ort. Dann kehrte Ruhe ein. Denn 2009 wurde hier - nach 70 Jahren der Planung und der Diskussionen - eine 1,1 Kilometer lange Ortsumgehung fertiggestellt, deren Herzstück ein 366 Meter langer unterirdischer Tunnel ist, der den Verkehr kurz vor der Ortsmitte verschluckt. Bei dieser wirklich guten baulichen Lösung denkt man unweigerlich an Breckerfeld, wo eine Ortsumfahrung bekanntlich in Aussicht gestellt ist. Grund für uns, die nötigen Recherchen bei der Landesregierung anzustellen. Wir werden berichten.