Hagen. Sich zurücklehnen und erstmal in aller Ruhe durchatmen? Das kommt für die 60 Sängerinnen und Sänger des Hagener Mozart-Konzertchores nicht in Frage.

Während man im November noch zum großen chorsinfonischen Konzert in die Altenhagener St. Josefs-Kirche eingeladen hatte - zum 50-jährigen Jubiläum wurde die Messe in f-Moll von Anton Bruckner mit dem Motettenchor Friesoythe und dem Staatssinfonieorchester Kaliningrad zu Gehör gebracht - läuft nun die Einstudierung der Messe in D-Dur von Antonin Dvorak auf Hochtouren.

Projektgedanken stärken

„Die Aufführung findet im Juni statt. Sängerinnen und Sänger, die an diesem Projekt mitwirken möchten, sind herzlich willkommen”, betont Chorleiter Albert Boehres. Und erläutert den Projektgedanken ausführlicher: „Wir planen, in der Zukunft stärker projektmäßig zu arbeiten. Wer sich also erstmal nur für ein bestimmtes Konzert, das wir vorbereiten, interessiert, muss nicht gleich Chormitglied werden, sondern kann zeitlich befristet bei uns einsteigen.”

Das Ziel ist klar: Der Chor will sich noch mehr öffnen, beweisen, wie gut das Miteinander funktioniert und wie entspannt die Atmosphäre bei Proben und Auftritten ist, um letztendlich neue Mitglieder zu gewinnen. „Natürlich haben wir Nachwuchsprobleme - wie fast jeder Chor, fast jeder Verein”, räumt Albert Boehres ein. „Das Durchschnittsalter der Mitglieder - etwa 45 Frauen und 15 Männer - liegt über Mitte-50.” Was der Chorleiter in keinster Weise negativ bewertet, „schließlich starten wir ins 51. Jahr”.

Fusion

Und Jürgen Hild, 2. Vorsitzender, ergänzt: „Einige von uns sind seit der Gründung dabei.” In diesem Zusammenhang erinnert Hild an die Fusion des Hagener Mozartchores mit dem Konzertchor der Stadt Hagen (Hild: „Das war eine gute Entscheidung.”) vor knapp sechs Jahren.

Zum Hintergrund: Der Hagener Mozartchor wurde 1959 von Marga Boehres gegründet, 1990 übernahm ihr Sohn, Albert Boehres, die Leitung des gemischten Chores, der seinen Schwerpunkt auf die Erarbeitung großer Chorwerke der geistlichen und weltlichen Musik legte.

Der Konzertchor der Stadt Hagen entstand aus dem seit 1864 bestehenden Städtischen Gesangverein. Ab 1971 waren die Sänger bei den Hagener Sinfoniekonzerten und als Extra-Chor an den Opernaufführungen im Stadttheater beteiligt.

Montags Proben

Seit der Fusion im März 2004 nennt sich der gemischte Chor Hagener Mozart-Konzertchor; geprobt wird jeweils montags ab 20 Uhr in den Gemeinderäumen der katholischen Kirche „Maria Hilfe der Christen” am Kuhlerkamp.

Seit Jahren arbeitet der Chor eng mit dem Staatssinfonieorchester Kaliningrad/Königsberg zusammen. Das russische Orchester war bereits sieben Mal an der Volme. 2005 reisten die Hagener Sängerinnen und Sänger in die alte preußische Stadt an der Ostsee, um das Abschlusskonzert anlässlich der 750-Jahr-Feier Kaliningrads zu gestalten. Außerdem pflegt der Hagener Mozart-Konzertchor eine innige Freundschaft zum Motettenchor Friesoythe in Niedersachsen.

Musical-Elemente

„Wir sind weder stadtteil- noch konfessionsgebunden, also ein wirklich offener Chor, und wollen künftig auch verstärkt zeitgenössische Musik in unser Repertoire aufnehmen”, unterstreicht Albert Boehres. So werde man ins nächste Herbst-Konzert Musik des englischen Chorleiters und Komponisten John Rutter aufnehmen, „die ansprechenden Melodien sind durch Musical-Elemente geprägt”.

Männer und Frauen (auch Laien), die Interesse am Singen in netter Atmosphäre haben, können sich online unter Ursula.Weissenfels@web.de melden.