Hagen. Benedikt Wetzel hat Stefan Raab im Quiz geschlagen und saß einst bei „Wer wird Millionär“. Das ist seine Geschichte:

In den Tagen um Silvester sind Glücksbringer für das neue Jahr gern gesehen - und wenn einer ein glückliches Händchen hatte, dann war es Benedikt Wetzel. Mehrfach schaffte er es in den vergangenen Jahren in TV-Quizshows, besiegte Stefan Raab bei „Blamieren oder kassieren“ und saß vor Günther Jauch bei „Wer wird Millionär“. Dort gewann er insgesamt 32.000 Euro. Sieben Jahre ist das mittlerweile her. Wie schafft man es in den Quizstuhl neben Günther Jauch?

Kandidat in ARD-Show

„Das war ein tolles Erlebnis damals“, erinnert sich Benedikt Wetzel, der gebürtig aus Emst stammt und sein Abitur am Gymnasium Hohenlimburg machte, gerne an den Auftritt bei „Wer wird Millionär“ zurück. Dabei hatte er da schon Erfahrungen als TV-Quizkandidat gesammelt. „Ich war ein paar Wochen vorher bei ‚Gefragt, gejagt`in der ARD, bin da aber leider im Finale knapp gescheitert“. Die Chance auf rund 16.000 Euro, die dem Gewinner damals winkten, hatte er verpasst. Ein Kollege habe ihm danach aus Spaß gesagt, er könne sich doch bei „Wer wird Millionär“ bewerben.

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Gewonnen gegen Raab

Gesagt, getan. Das Auswahlverfahren für die RTL-Show sei, verglichen mit seinen Erfahrungen zuvor, das intensivste gewesen. „Sie gehen dabei viel auf die Persönlichkeit ein“, berichtet Wetzel. Dass er schließlich zu den Auserwählten gehörte, die es in die Show geschafft haben, erklärt er sich auch aus seinen Erfolgen in der Quizshow „Blamieren oder kassieren“ zuvor. Diese Quizshow hat TV-Moderator Stefan Raab damals in seiner Sendung TV Total etabliert. Dabei wurden Leute aus dem Publikum ausgewählt, die gegen Raab um Geld zocken konnten. Leute wie Benedikt Wetzel eben. Er besiegte Stefan Raab und durfte in der nächsten Show deshalb erneut gegen den Moderator antreten. Beim zweiten Mal scheiterte er zwar, hatte aber Eindruck gemacht - vielleicht auch bei den Machern von „Wer wird Millionär“.

Frage ärgert Schalker

Im Auswahlverfahren für die berühmte RTL-Quizshow wurden auch Interessen des Hohenlimburger notiert - wie seine Leidenschaft für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Dass gerade er als BVB-Fan dann später in der Show auch eine Frage vorgesetzt bekam, die mit dem Erzrivalen Schalke zutun hatte, das war für ihn schon ein besonderer Zufall. „Diese Frage war ja wie zugeschnitten auf mich.“ In der Show war es die 100-Euro-Frage - und die Reaktion von Wetzel, als er diese Frage vorgesetzt bekam, sollte später für Aufsehen sowohl im schwarz-gelben sowie im blau-weißen Fanlager der Rivalen von Schalke für Aufsehen sorgen. Denn Günther Jauch fragte Wetzel: „Im Gegensatz zu Schalke 04 sind in den letzten 50 Jahren Tausende Gesellen …? A: in die 1. Liga aufgestiegen; B: im Mittelfeld gelandet; C: ins Pokalfinale eingezogen; D: Meister geworden.“ Eine Frage, die auf das lange Warten der Königsblauen auf die nächste Deutsche Meisterschaft anspielte. Den letzten Titel gewann Schalke 04 in der Saison 1957/58.

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32.000 Euro gewonnen

Diese Frage sei für ihn „ein Genuss“, sagte Wetzel damals zu Jauch, da er ja BVB-Fan sein. Souverän antwortete der mit der richtigen Antwort: D. „Danach wurde ich im Dortmunder Stadion von Fans auf das ein oder andere Bier eingeladen“, erzählt Wetzel und lacht. Allerdings hatte er auch verbale Attacken von Schalke-Anhängern auszuhalten, besonders in den Sozialen Netzwerken. „Da muss man mit umgehen, es war aber noch alles im Rahmen.“

Den Hauptgewinn von einer Million Euro konnte Wetzel, der in einer Stahlfirma im Lennetal arbeitet, an jenem Abend bei Günther Jauch nicht gewinnen. Immerhin: Mit 32.000 Euro verließ er die Show. Für das Geld habe er sich ein neues Auto gekauft, die Wohnung neu eingerichtet und sei viel gereist, erzählt er.

Benedikt Wetzel auf dem Quizstuhl in der Sendung „Wer wird Millionär? – Das große Zocker-Special“ 2016.
Benedikt Wetzel auf dem Quizstuhl in der Sendung „Wer wird Millionär? – Das große Zocker-Special“ 2016. © WP | RTL / Frank Hempel

„Gehirn ist wie Schwamm“

Ob „Gefragt, gejagt“, „Wer wird Millionär“ oder „Blamieren oder kassieren“ - für den Hohenlimburger waren es Erfahrungen, die er nicht missen will. „Das macht fast süchtig“, nahm er die Gelegenheiten, sich in das Fragen-Feuer zu werfen, gerne an. Einen Grundstock an Allgemeinwissen in solche Shows sollte man aber mitnehmen, um erfolgreich zu sein, auch das lehrt die Geschichte von Benedikt Wetzel. „Ich lese sehr viel Zeitung und Bücher. Mein Gehirn ist da wie ein Schwamm.“