Haspe. Es gibt neue Entwicklungen nach der Schießerei in Hagen-Haspe. Was bislang zu der blutigen Auseinandersetzung bekannt ist:
Es passierte am helllichten Tag: Mitten in einem Wohnviertel in Haspe fallen am Samstagnachmittag urplötzlich Schüsse, nur unweit von einem Spielplatz entfernt. Zwei Männer - beide 40 Jahre alt - werden von Kugeln getroffen und müssen schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. „Hintergrund waren offenbar vorangegangene Streitigkeiten zwischen mehreren männlichen Personen“, sagte Polizei-Sprecher Tino Schäfer am Samstagsabend. Die Polizei hat eine Mordkommission eingesetzt.
Mittlerweile haben Staatsanwaltschaft und Polizei Hagen offenbar einen konkreten Tatverdächtigen, einen jungen Mann (23), im Visier, der sich trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen noch auf der Flucht befindet, wie Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli bestätigt. Mit einer Öffentlichkeitsfahndung wollen die Ermittler den Täter nun schnappen.
Im Internet hat die Polizei jetzt drei Fotos des Tatverdächtigen veröffentlicht. Sie schreibt dazu: „Der Beschuldigte ist dringend tatverdächtig, am 09.12.23, gegen ca. 14:20 - 14:25 Uhr, in Hagen-Haspe, Steinplatz, ein versuchtes, doppeltes Tötungsdelikt begangen zu haben. Dabei schoss er mit einer bislang nicht näher bestimmten Handfeuerwaffe auf zwei Geschädigte. Sein aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt.“
Die Polizei warnt Zeugen, die den Verdächtigen identifizieren: „In dringenden Fällen wählen Sie den Notruf 110. Da der Gesuchte möglicherweise bewaffnet ist, verständigen Sie auf jeden Fall die Polizei und sprechen Sie den Tatverdächtigen nicht an!“, heißt es im Rahmen der Fahndung. Der Gesuchte ist etwa 1,78 Meter groß und war ggf. mit knielanger, schwarzer Jacke bekleidet. Er hatte zum Tatzeitpunkt mutmaßlich einen Dreitagebart, so die Polizei.
- Die Hagener Polizei nimmt Hinweise zu seinem Aufenthaltsort und / oder Kontaktpersonen unter der 02331-986 2066 entgegen
Motivlage bleibt auch am Montag noch offen
Die Motivlage und worum es bei dem Streit ging, ist auch am Montag noch offen. Fest steht nur: Gegen 14.20 Uhr fielen am Steinplatz plötzlich Schüsse. Polizeibeamte fanden daraufhin die beiden angeschossenen Männer schwer verletzt auf der Straße vor und leisteten Erste Hilfe, bis die Rettungswagen eintrafen.
Am späten Sonntagabend wurde dann in Hohenlimburg eine Frau vorläufig festgenommen, bei der es sich um die vermeintliche Partnerin des Gesuchten handeln soll. Nach WP-Informationen soll die Frau jedoch beteuert haben, seit mindestens einem halben Jahr keinen Kontakt mehr zu dem jungen Mann zu haben. Die Spekulationen, dass die Beteiligten einen Rocker-Hintergrund hätten, kann die Staatsanwaltschaft am Montag nicht bestätigten, so Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli.
Nach WP-Informationen soll eines der Opfer angegeben haben, es handele sich vielmehr um eine Eifersuchtsgeschichte. Auch dazu wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern.
Aus einer Gruppe heraus mehrere Schüsse abgegeben
Wie oft die verletzten Männer getroffen wurden, ist nicht bekannt. Es sollen mehrere Schüsse gefallen sein, mindestens fünf Patronenhülsen lagen in Haspe auf der Straße. Während des Streits waren, so bestätigte auch die Polizei, mehrere Schüsse aus einer Gruppe heraus abgegeben worden. Der Täter flüchtete vom Tatort.
Die Polizei leitete umgehend eine Fahndung ein, die ergebnislos verlief. Die Beamten sicherten Spuren am Tatort, eine Mordkommission übernahm die Ermittlung. Auch ein Rettungswagen sowie ein Notarzt waren vor Ort, um die beiden Schwerverletzten zu versorgen und in Krankenhäuser zu bringen.