Hagen. Wie soll die Innenstadt vitalisiert werden, wollte der Unternehmerrat von den Hagener Ratsfraktionen erfahren. Die Resonanz blieb traurig.

Der Hagener Unternehmerrat hat sich im Oktober nicht bloß beim Oberbürgermeister, sondern auch den Fraktionen des Rates nach den Konzepten zur Innenstadtvitalisierung erkundigt. Die Resonanz blieb jedoch erschreckend dürftig: CDU, AfD, Linke, Grüne und Hagen Aktiv reagierten gar nicht, die FDP sendete eine Eingangsbestätigung und stellte eine Antwort in Aussicht – dabei blieb es jedoch.

Die Fraktion Bürger für Hohenlimburg/Die Partei setzte das Thema zumindest auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses an diesem Donnerstag, 7. Dezember, und forderte von der Verwaltung Details zu niederschwelligen, zügig realisierbaren Maßnahmen zur Aufwertung der Hagener Fußgängerzone ein.

Der Hagener Aktivisten Kreis (HAK) ergänzte dies noch mit umfangreichen Fragenkatalogen zur Immobiliensituation in der vernachlässigten Innenstadt: „Der alarmierende Trend, dass Geschäfte die Innenstadt verlassen und immer weniger Hagener diese aufsuchen, erfordert eine umgehende Reaktion“, so Ausschuss-Mitglied Fatih Caliskan.

Die SPD macht sich derweil dafür stark, die Fußgängerzone mosaikartig zu modernisieren und endlich zu handeln: „Erst werden über Jahre hin Daten erhoben, dann werden die Mängel fein säuberlich aufgelistet, um anschließend in blumigen Worten plakative und allgemeingültige Lösungsansätze zu formulieren“, beschreibt Ratsherr Jörg Meier den Ist-Zustand. „Währenddessen fehlen aber in der Fußgängerzone weitere Pflastersteine, Sitzgelegenheiten verrotten, Grünanlagen vermüllen und Einzelhändler haben geschlossen. Anstatt seitenweise Papier zu produzieren, müssen wir endlich anpacken“, erinnert er an die zwei Jahre alte Genossen-Forderung nach einem Aktionsprogramm. „Wir beklagen seit Jahren eine hohe Leerstandquote nicht nur in den Galerien und eine Konzentration von niedrigpreisigen Angeboten. Dass die Attraktivität der Innenstadt damit als nicht gut bewerten wird, zieht den Rückgang der Kunden nach sich“, analysiert SPD-Fraktionschef Claus Rudel die Situation. „Diese Abwärtsspirale muss mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gestoppt werden.“