Die Stadt Hagen warnt. Die Coronazahlen steigen kräftig an. Im Herbst sind bereits 13 Personen in Hagen an den Folgen gestorben.

Mit Beginn der kalten Jahreszeit steigen die Coronazahlen in Hagen: Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen verzeichnet aktuell täglich rund 70 bis 80 Meldungen über Neuinfektionen. „Die Zahlen sind hoch – trotz fehlender Testpflicht“, sagt Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Hagen. „Daher dürfte die Dunkelziffer wesentlich höher ausfallen. Leider steigt auch die Zahl der Menschen, die aufgrund von Covid versterben.“

Auswirkungen im Pflegesektor

Während in den Monaten Juni, Juli und August jeweils zwei an oder mit Covid Verstorbene gemeldet wurden, lag die Zahl der Meldungen für Oktober schon bei acht, während der November zum aktuellen Zeitpunkt fünf Meldungen über Verstorbene aufweist. „In dieser Welle ist eine Zunahme der Symptome zu verzeichnen“, erläutert Katrin Aumann, Ärztin mit dem Schwerpunkt Infektionsschutz beim Gesundheitsamt. „Neben Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen, Husten und Schnupfen können allgemeine Abgeschlagenheit oder Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Aber auch Schwindel, Verwirrtheit oder eine Verschlechterung bestehender neurologischer Symptome können erstes Warnzeichen sein.“

Die steigenden Infektionszahlen und ernste Krankheitsverläufe machen sich auch im Gesundheits- und Pflegesektor bemerkbar: In den Krankenhäusern mussten schon einzelne Stationen aufgrund hoher Krankenstände geschlossen und Wahleingriffe heruntergefahren werden. In den Arztpraxen ist eine deutliche Erhöhung von Atemwegserkrankungen zu verzeichnen. Wartezeiten auf Krankentransporte verzögern sich, da die Wagen zwischen den Fahrten erst gründlich desinfiziert werden müssen. Seit der vergangenen Woche sind deswegen sogenannte Kohortentransporte erlaubt. Bei einem Kohortentransport werden entweder zwei am gleichen Virus oder Bakterium Erkrankte gleichzeitig oder hintereinander in einem Wagen transportiert, ehe dieser desinfiziert wird. Auch in Schulen sowie in Pflegeheimen und in der Tagespflege nehmen die Krankenstände zu.

Maske tragen und Hygieneregeln

Das Gesundheitsamt erinnert alle Hagenerinnen und Hagener dringend daran, die Erkenntnisse der Pandemie zu beachten. „Personen mit Symptomen sollten unbedingt einen Mund-Nasen-Schutz tragen und sich öfter die Hände desinfizieren“, rät Dr. Anjali Scholten. „Es müsste selbstverständlich sein, dass diese Regeln grundsätzlich auch bei Besuchen in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Arztpraxen zu beachten sind und symptomatische Personen von Besuchen in Krankenhäusern oder Heimen absehen.“

Die ständige Impfkommission empfiehlt für bestimmte Gruppen eine jährliche Auffrischung der bereits erfolgten Impfungen. „Dies betrifft Personen im Alter über 60 Jahren sowie Pflegekräfte und ärztliches Personal ebenso wie bestimmte Risikogruppen“, erklärt Katrin Aumann. „Eine entsprechende Beratung haben die niedergelassenen Kollegen schon seit dem Spätsommer aufgenommen“. Risikopatienten sollten bei unübersichtlichen Kontaktsituationen in Innenräumen zum Beispiel beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln zum Eigenschutz einen Mund-Nasenschutz oder eine FFP2-Maske tragen. Anjali Scholten appelliert: „Schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen und bleiben Sie gesund!“