Hagen. Durch bessere Kommunikation muss die Stadt Hagen ihre Projekte in den Köpfen der Bürger verankern, meint Kommentator Martin Weiske.

„Wenn Du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis“, mögen Spötter unken, wenn das Rathaus Hagen nach Jahren des gefühlten Stillstands jetzt plötzlich auf die Idee kommt, das bedeutendste Entwicklungsprojekt der Stadt mit einer eigenen Projektgruppe zu unterfüttern. Warum dies trotz der fundamentalen Bedeutung allerdings erst jetzt geschieht, müssen vermutlich sogar schon die Vorgänger von Stadtbaurat Henning Keune beantworten – oder eben Oberbürgermeister Erik O. Schulz, der immerhin auch schon seit gut neun Jahren in Hagen Regie führt.

Endlich wird aus einem Nebeneinander der Akteure ein Miteinander – immer vorausgesetzt, es gibt dafür auch ausreichend Geld und Personal. Und vor allem muss durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit künftig regelmäßig transparent gemacht werden, in welchen Schritten die Entwicklung an welchen Stellen voranschreitet.

Menschen vermissen klare Ziele

Diese Signale sind besonders wichtig in einer Stadt, in der sich angestammte Bürger angesichts der anhaltenden Ziellosigkeit und der zunehmenden sozialen Verwerfungen immer häufiger die Frage stellen, warum sie diesem Ort mitsamt des Nachwuchses überhaupt noch die Treue halten sollen. Rund um den Bahnhof soll – wenn auch in ferner Zukunft – Vorzeigbares entstehen. Darüber kann man gar nicht genug reden. Angesichts der Größe des Projektes haben die Macher sicherlich noch zeitlichen Kredit verdient, aber auch nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.