Hagen. Wetterexperte Bastian Rissling rechnet noch im November mit dem ersten Schnee. Wie schneereich wird der Winter in Hagen?

Die Gedanken an spielende Kinder im Schnee, einen Weihnachtsmarktbesuch in weiß-glitzernder Kulisse oder Schlittenfahrten auf dem Hang werden mit Blick auf die vergangenen Jahre für viele immer unrealistischer. Der Wunsch danach bleibt jedoch jedes Jahr bei fast allen Hagenern.

Auch dieses Jahr sind die ungewöhnlich hohen Temperaturen noch zu spüren - so wurden beispielsweise am 2. Oktober 27,2 Grad in Altenhagen gemessen und damit ein echter Sommertag (Maximum >25 Grad) erreicht.

Aber der Hagener Wetterexperte Bastian Rissling erwartet den ersten Schnee rein statistisch gesehen am 22. November. Zunächst aber bleibe das milde Wetter. Schnee gebe es, wenn überhaupt, zunächst in den höheren Lagen des Sauerlandes. Allgemein sei im Stadtgebiet mit etwa 20 Schneetagen in diesem Jahr zu rechnen, an denen der Schnee tatsächlich auch liegen bleibt, so der Wetterenthusiast. Der letzte Schnee fällt voraussichtlich am 4. April des kommenden Jahres, sagt Rissling.

Wechselndes Klima bereitet Probleme

Das lässt besonders große Hoffnung auf die bekanntliche weiße Weihnacht aufkommen. Auf diese musste in den vergangenen Jahren meist verzichtet werden. Die Vorfreude sollte jedoch mit Vorsicht genossen werden. Das letzte Mal, dass an Weihnachten Schnee lag, war 2021. Damals lag jedoch nur am Zweiten Weihnachtsfeiertag eine geringe Schneedecke. Alle drei Weihnachtstage konnten zuletzt 2009 und 2010 mit ausreichend Schnee gefeiert werden, blickt Rissling zurück. Aktuelle Prognosen rechnen zudem mit deutlich wärmerer Luft rund um die Feiertage, auch, wenn diese Stand jetzt noch nicht aussagekräftig sind.

Allgemein wird die Zeitspanne des möglichen Schneefalls kürzer
Bastian Rissling, Wetterexperte

Besonders im Stadtgebiet Hagen sind immer höhere Temperaturen zu verzeichnen. „Der Schnee bleibt nicht liegen, die Schneetage werden weniger“, erläutert Bastian Rissling. „Sogar in den Alpen ist die Schneesicherheit erkennbar gesunken.“

Der Schneefall werde somit immer ungewisser, besonders in tiefliegenden Bereichen. Der höchste Punkt Hagens liegt mit 438 Meter in Bölling. Dort fällt statistisch gesehen mehr Schnee, der auch eher liegen bleibt. Der erste Frosttag des Jahres wurde übrigens am 18. Oktober registriert - und zwar in Rummenohl mit -0,9 Grad.

Frühester Schnee

In Hagen lag der früheste Schnee am 14. Oktober 2015 und der späteste am 5. Mai 1957, was jedoch als „Ausnahme“ gilt, wie der Experte ergänzt. „Allgemein wird die Zeitspanne des möglichen Schneefalls kürzer“, sagt Rissling. Man müsse zukünftig „immer höher hinaus“, um einen beträchtlichen Schneefall mitzuerleben.

Gleichzeitig mit dem Wärmeeinfall gehen jedoch auch wiederkehrende Kälteeinbrüche einher, wie beispielsweise während der Eisheiligen. Es ist also nicht ganz auszuschließen, dass Hagen auch zukünftig noch einmal eine weiße Weihnacht erlebt.