Die Zumutungen für die Menschen aufgrund der Verkehrsunbilden haben die Grenzen des Erduldbaren erreicht, meint Kommentator Martin Weiske.

Der Fall erinnert schon arg an den Super-Gau an der Rahmedetalbrücke: Natürlich wussten längst alle, dass die Volmetalstraße nicht mehr lange hält, es wurde bereits lange baulich daran herumgedoktert, Verschwenkungen ausgeschildert, verzweifelt das Tempo fast bis zum Stillstand reduziert – und dann doch urplötzlich aus dem Nichts wegen alarmierender neuer Schäden quasi über Nacht die Notbremse gezogen.

Die Umleitungsverkehre der bei Lüdenscheid durchtrennten Sauerlandlinie haben einer ohnehin verschlissenen Konstruktion den Rest gegeben. Denn alle, die sich durchs Volmetal in Richtung Ruhrgebiet oder in den Kölner Raum quälen, fahren natürlich nicht in Delstern über Hagen-Süd zurück auf die A45, sondern kreuzen quer durch Hagen zu den A1-Anschlussstellen in Vorhalle oder Haspe.

Die Hagener Bürger müssen es am Ende gleich doppelt ausbaden: Zum einen müssen die Menschen die Extra-Belastungen in Form von Stau, Dreck, Lärm und zusätzlichen Straßenschäden erdulden. Zum anderen werden es die örtlichen Steuerzahler sein, die für die erforderlichen Reparaturen des ja ohnehin schon arg strapazierten Verkehrsnetzes vorzugsweise aufkommen müssen. Mal ganz davon abgesehen, dass auch Dienstleister und Handel in Eilpe nach dem Hochwasser-Sommer ein weiteres Brückendrama kaum noch verkraften können.

Es ist höchste Zeit, den Fatalismus-Modus des schweigenden Erduldens zu verlassen und als Kommune endlich einmal gangbare Lösungsperspektiven aufzuzeigen. Was die Menschen in Eilpe, Delstern, der Selbecke und natürlich entlang des Volmetals zurzeit ertragen müssen, ist schon ein starkes Stück.