Über Hagen werden am Donnerstag die Sirenen heulen – nicht etwa, weil ein Löwe durch die Wälder streicht.
Wir halten uns ja gerne für einen Hochtechnologie-Standort, der glaubt, auf diesem Wege auch das Sicherheitsbedürfnis der Menschen bedienen zu können. Doch als vor drei Jahren der erste bundesweite Warntag startete, entpuppte sich dieser als ziemlicher Reinfall – und wurde damit zum Weckruf. Prompt lief es danach bei den Probeläufen schon deutlich besser. Zumindest sind wir offenkundig lernfähig.
Mit dem bevorstehenden zweiten Donnerstag im September steht am 14. der nächste Testlauf an. Dass das Konzept durchaus seine Wirkung entfaltet, konnte ganz Deutschland in diesem Sommer hautnah miterleben, als die Berliner Polizei über den geballten Mix der Warnsysteme vor einem umherstreifenden Löwen im Berliner Speckgürtel informierte. Zwar entpuppte sich nach mehrtägiger Aufregung die potenziell gefräßige Wildkatze als Schwarzkittel, doch der Alarm auf diversen Kanälen sorgte durchaus für die gebotene Aufmerksamkeit in der Bürgerschaft. Ziel erreicht.
Und genau dies soll am Donnerstag erneut überprüft werden. Dann werden wieder der Handy-Warnkanal Cell Broadcast, Warn-Apps wie „Nina“, Warnungen in Radio und Fernsehen, Sirenen, Informationstafeln in Städten sowie Warnungen auf den Bahnsteigen und in Zügen über uns hereinprasseln. Um 11 Uhr soll es losgehen, allen voran mit einem einminütigen auf- und abschwellenden Heulton per Sirene. Die Entwarnungen folgen dann um 11.45 Uhr – wenn’s denn klappt.
Es handelt sich also lediglich um einen Test, der für das Thema wieder einmal flächendeckend sensibilisieren soll. Löwengebrüll ist dabei übrigens nicht zu erwarten.