Hagen. Neu: Das Restaurant der Stadthalle Hagen wird vor und während einer Show zum VIP-Bereich. Bändchen sind Pflicht. Alle Infos zum Zusatz-Angebot.

Neues aus der Stadthalle: „Priority-Room“ – klingt sperrig und etwas abgehoben. Dabei sollte man den Begriff „Priority“, der übersetzt Vorrang/Dringlichkeit bedeutet, nicht allzu wörtlich nehmen. Man könnte auch schlichtweg von Zusatzangebot sprechen. Die Rede ist von jenem Angebot, das die Stadthalle Hagen neu auflegt.

Zutritt zum VIP-Bereich gegen Geld

Heißt: Flankierend zu einer Veranstaltung können sich die Zuschauer im Vorfeld über das Online-Ticket-System Eventim oder an der Kasse der Stadthalle den Zutritt zum Restaurant, das an besagtem Abend zu einem VIP-Bereich („Priority Room“) umgestaltet wird, sichern. Gegen Geld.

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Bislang war es so, dass Besucher eines Konzertes oder einer Show vor Beginn oder während der Programmpause im Restaurant nach Karte essen konnten. Bei einer Programmunterbrechung von meist nur 20 Minuten mitunter eine hektische Angelegenheit. Und das Stadthallen-Team hatte im Vorfeld keine Kenntnis darüber, wie viele Besucher das Restaurant aufsuchen und was verzehrt wird.

Stadthallen-Chef Volker Wolf im Restaurant, das künftig vor und während einer Veranstaltung in einen „Priority Room“ umgestaltet wird.  
Stadthallen-Chef Volker Wolf im Restaurant, das künftig vor und während einer Veranstaltung in einen „Priority Room“ umgestaltet wird.   © WP | Yvonne Hinz

Kleines Buffet mit Snacks und Getränken

„Nun bieten wir unseren Gästen die Möglichkeit, den ,Priority-Room’ eine Stunde vor Beginn der Show sowie in der Pause der Veranstaltung zu besuchen. Wir bereiten ein kleines Buffet mit Snacks vor und halten Getränke bereit. Die Gäste können an Tischen Platz nehmen oder an Bistro-Tischen­ stehen“, erläutert Volker Wolf, Geschäftsführer der Stadthalle Hagen.

Separater Eingang und eigener Garderobenbereich

Außerdem, ergänzt Wolf, könnten die „Priority Room“-Gäste einen separaten Eingang nutzen, ihnen stünde ein eigener Garderobenbereich zur Verfügung und der Weg in den Saal sei angenehm kurz. Wie in All-inclusive-Hotels oder -Clubs erhalten die Gäste „zur Erkennung“ ein farbiges Bändchen fürs Handgelenk. Auf die Sitzplätze hätte die Zubuchung des VIP-Bereichs allerdings keine Auswirkungen.

Sales-Managerin Manuela Kowohl  ist gespannt, wie das „Priority Room“-Angebot in der Hagener Stadthalle angenommen wird.
Sales-Managerin Manuela Kowohl  ist gespannt, wie das „Priority Room“-Angebot in der Hagener Stadthalle angenommen wird. © Yvonne Hinz

Und Sales-Managerin Manuela Kowohl unterstreicht: „Das bisherige Speisen- und Getränkeangebot an den Theken im Foyer bleibt natürlich wie bisher bestehen.“

19 Euro Zusatzkosten pro Ticket

Zum Prozedere der Buchung nur so viel: Wer eine Karte beim Ticket-Anbieter Eventim bucht, kann das VIP-Paket für 19 Euro hinzuordern. Das online gekaufte Ticket kann man sich genau wie bisher als PDF-Dokument ausdrucken oder auf dem Smartphone am Veranstaltungstag an der Kasse vorzeigen. Wer Karten im Wasserlosen Tal an der Kasse kauft, kann das Zusatz-Angebot dort direkt mitbuchen.

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„Und zu einem bereits gekauften ,normalen’ Ticket kann man auch am Veranstaltungstag das VIP-Angebot hinzuordern. Zumindest vorerst­, wir schauen mal, wie das Ganze angenommen wird“, sagt Volker Wolf.

Freiwilliger Mehrwert für Besucher

Auf die Frage, ob das Prinzip „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ nun auch in der Stadthalle Einzug halten würde, scheint er gewartet zu haben: „Es handelt sich um ein Zusatzangebot, das jene, die es möchten, gegen Geld buchen können. Ich sehe es als Mehrwert; man schenkt sich selbst einen schönen Komplett-Abend. Im Flugzeug geht es doch nicht anders zu.“

Das Stadthallen-Restaurant wird vor und während einer Veranstaltung umgestaltet. Die Besucher können an Tischen Platz nehmen oder an Bistro-Tischen stehen.   
Das Stadthallen-Restaurant wird vor und während einer Veranstaltung umgestaltet. Die Besucher können an Tischen Platz nehmen oder an Bistro-Tischen stehen.    © WP/Yvonne Hinz | Yvonne Hinz

Damit spielt der Geschäftsführer des Glaspalastes zum Beispiel auf mehr Beinfreiheit im Flieger an oder auf Snacks und Getränke, die man während des Fluges ordern kann. Auch an Flughäfen fände man „Fast Lanes“ oder „Priority Check-Ins“ für eine schnellere Abfertigung­ und auch im Sport gäbe­ es seit Jahren VIP-Bereiche, in denen Zuschauer gegen Aufpreis gewisse Annehmlichkeiten genießen könnten.

„Solange das reguläre Angebot qualitativ nicht nachlässt, ist die Wahloption eine gute Sache und zeitgemäß“, resümiert Volker Wolf.

Der „Priority Room“ kann auch von Besuchern der Sinfoniekonzerte genutzt werden, „auch bei Veranstaltungen des Theaters kann das VIP-Angebot nachgebucht werden“, unterstreicht Manuela Kowohl­.

Weitere Infos:

Der Zusatz „Priority Room“ kann ab 7. September gebucht werden.

Die erste Veranstaltung nach der Stadthallen-Sommerpause findet am Samstag, 16. September, statt. Dann tritt der Kabarettist Jürgen B. Hausmann im großen­ Saal auf.