Hagen. 250 aufgemotzte Karren: In Hagen und Gevelsberg haben Tuner und Poser Anwohner aus dem Schlaf gerissen und die Polizei auf Trab gehalten.

Laute Musik und Böller: Die Poser- und Tuning-Szene hat in der Nacht zum Sonntag in Hagen und Gevelsberg für erhebliches Aufsehen gesorgt. Anwohner wurden aus dem Schlaf gerissen, die Polizei konnte gegen die riesige Menge an Teilnehmern nicht viel ausrichten.

Mit ihren aufgemotzten und leistungsstarken Autos trafen sich die PS-Freunde zunächst auf dem Parkplatz des Poco-Lagers an der Volmarsteiner Straße in Vorhalle. Zu dem Happening war über das soziale Netzwerk Instagram aufgerufen worden, wo den Organisatoren der Szene 20.000 Fans folgen. Bei den Tunern gilt es als cool, aus seinem Wagen möglichst viel Motorleistung herauszuholen – gern auch mehr als erlaubt. Und wer dann noch an der Optik feilt, sammelt Zusatzpunkte, besonders bei den weiblichen Fans.

Parkplatz in Hagen erweist sich als zu klein

Doch bald stellte sich heraus, dass der Parkplatz des Möbel-Discounters in Vorhalle viel zu klein war, um alle Fahrzeuge aufzunehmen. Denn es waren laut Polizei Hagen schließlich bis zu 250 Autos und Motorräder, die sich gegen 22.30 Uhr im Gewerbegebiet Volmarsteiner Straße einfanden.

Auch Motorradfahrer sorgten für Spektakel.
Auch Motorradfahrer sorgten für Spektakel. © Alex Talash

Dennoch schien es so, als sei die Lage einigermaßen unter Kontrolle. „Die Leute waren sehr kooperativ“, berichtete eine Sprecherin der Polizei in Hagen. Sie seien freundlich geblieben, seien den Anweisungen der Polizei gefolgt und hätten sich schließlich über die Auffahrt Hagen-West auf die A1 begeben, um von dort aus Gevelsberg anzusteuern.

In der Hagener Nachbarstadt ging das Treiben auf dem Parkplatz eines Baumarktes an der B7 weiter, allerdings konnte von einer entspannten Atmosphäre nun keine Rede mehr sein. Laute Musik aus den Boxen der Autos, Silvesterraketen, Böller und dröhnende Motoren rissen die Anwohner aus dem Schlaf. Die Fahrer ließen die Räder durchdrehen, bis Qualm aufstieg. Bei der Polizei gingen besorgte und wütende Anrufe ein.

Erst zu später Stunde herrschte endlich Ruhe

Es dauerte mehr als eine Stunde, bis die Polizei genügend Einsatzkräfte zusammengezogen hatte und schließlich kurz nach 1 Uhr mit ihrer Präsenz dem Treiben der rund 500 Personen ein Ende setzen konnte.

Dass die Tuner in Hagen und Umgebung einen derartigen Tumult veranstalten, ist neu. Bislang galt Dortmund als Mittelpunkt der Szene, die dortige Polizei hat schon zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Auto-Freunde zu vertreiben.